© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/14 / 07. November 2014

Lesereinspruch

Gefahr verschwiegen

Zu: „Die Risiken sind handhabbar“ von Taras Maygutiak (JF 44/14)

Leider wird die größte Gefahr des Frackings, das Flowback, auch in diesem Artikel nicht erwähnt. Mir ist unverständlich, daß Eike das auf der 8. Internationalen Klima- und Energiekonferenz in Frankfurt am Main offenbar verheimlicht hat. Beim Flowback handelt es sich um die aufsteigende Füssigkeit, vermischt mit dem Lagerwasser der Erde. Diese sehr giftige Brühe besteht aus Kohlenwasserstoffen, Schwermetallen, Quecksilber und teilweise auch Giften wie Arsen.

Die giftigen Gase versucht man abzufackeln, aber das übrige giftige Flowback wird aus Kostengründen nicht gereinigt, sondern zu etwa 70 Kilometer entfernten alten Bohrlöchern transportiert. Der Transport erfolgt in Leitungen oder Tankwagen. Durch Unfälle und Undichtigkeiten sind hier schon erhebliche Umweltschäden aufgetreten. Die Erkrankungen von Menschen, die in der Nähe von Bohrstellen oder den Transportwegen wohnen, sind teilweise höher als normal, und eine etwaige Verunreinigung des Grundwassers kann kaum verhindert werden. Wer will dafür die Verantwortung übernehmen?

Jürgen Schulz, Buchholz

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