© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/14 / 07. November 2014

Meldungen

Schwesig fordert mehr Geld „gegen Rechts“

Berlin. Angesichts der Ausschreitungen bei der Demonstration „Hooligans gegen Salafisten“ Ende Oktober in Köln hat Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) mehr Geld im „Kampf gegen Rechts“ gefordert. „Wir müssen noch mehr tun im Bereich Radikalisierungsprävention“, sagte Schwesig Spiegel Online. Der Bundestag müsse mehr Geld für das in ihrem Ministerium angesiedelte Bundesprogramm gegen Rechtsextremismus freigeben. „Nach den NSU-Morden gab es einen Beschluß im Deutschen Bundestag, daß die Gelder für Beratungsstrukturen im Rahmen des Bundesprogramms aufgestockt werden. Diese Aufstockung hat es bisher nicht gegeben“, kritisierte die Ministerin. „Die Gewaltausschreitungen in Köln haben ganz klar einen rechtsradikalen Hintergrund. Was wieder zeigt: Der Rechtsradikalismus in Deutschland darf nicht unterschätzt werden“, warnte Schwesig. Immer wieder gebe es nach schweren Vorfällen Diskussionen, die dann jedoch schnell wieder abflauten. Das gleiche drohe jetzt wieder zu passieren. (ms)

 

Wissenschaftler befürchten Altersarmut

Duisburg. Immer mehr Deutsche müssen sich auf ein Alter in Armut einstellen. Zu diesem Schluß kommt eine Studie des Instituts für Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen. Ein Durchschnittsverdiener mit einem Monatsgehalt von rund 2.900 Euro muß den Berechnungen zufolge immer länger arbeiten, wenn er später eine Rente in Höhe des derzeitigen Sozialhilfesatzes erzielen will, berichtet die Bild. Wer mit einem Durchschnittsgehalt im Jahr 2015 in Rente gehe, müsse mindestens 28 Jahre gearbeitet haben, um eine Rente von knapp 690 Euro zu erhalten. Gehe ein Durchschnittsverdiener nach 2029 in Rente, müsse er für diesen Betrag 31,6 Jahre gearbeitet haben. Habe er in seinem Berufsleben ein Einkommen erzielt, das mit 2.300 Euro bei achtzig Prozent der durchschnittlichen Löhne lag, müsse er für eine Rente auf Hartz-IV-Niveau 39,5 Jahre durchgehend berufstätig gewesen sein. (FA)

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BKA-Chef Ziercke warnt vor Einzeltätern

BERLIN. Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, hat vor Anschlägen islamistischer Einzeltäter in Deutschland gewarnt. „Derzeit geht die größte Gefahr islamistisch-terroristischer Anschläge von fanatisierten Einzeltätern oder Kleinstgruppen aus“, sagte er derWelt. Die Zahl sogenannter islamistischer „Gefährder“ habe sich seit 2010 von 120 auf 230 fast verdoppelt. Das BKA gehe davon aus, „daß sie Straftaten von erheblichem Ausmaß begehen könnten“. Hinzu kämen weitere 300 Personen, die die Sicherheitsbehörden als „relevant“ einstuften. (krk)

 

Umfrage der Woche

Der Fall Nuhr: Darf politische Satire Religionen kritisieren?

Nein, die religiösen Gefühle aller Gläubigen sollten nicht Ziel politischer Satire sein. 7 %

Nein, Moslems sind in Deutschland eine Minderheit und sollten vor Spott geschützt werden. 0 %

Ja, Satire muß alle Religionen kritisieren dürfen. 73 %

Ja, allerdings sollten Gläubige nicht pauschal herabgewürdigt werden. 20 %

abgegebene Stimmen gesamt: 1070

Aktuelle Umfrage: 25 Jahre Mauerfall: Ist Deutschland zusammengewachsen?

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