© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  47/14 / 14. November 2014

Erfolge für Republikaner bei Wahlen in Amerika
Kein Obarmen
Thorsten Brückner

Den Erdrutschsieg der Republikaner, die nun wieder die Mehrheit in beiden Häusern des Kongresses stellen, faßte der konservative Kolumnist Charles Krauthammer so zusammen: „Kein Tropensturm, ein Tsunami!“ Damit hat die „Grand Old Party“ erstmals seit Obamas Amtsantritt 2008 die Möglichkeit, alle sozialpolitischen Herzensanliegen des Präsidenten zu blockieren und womöglich sogar Teile seiner Gesundheitsreform „Obamacare“ zurückzubauen.

Die Abstimmung war ein Referendum über den seit Monaten mit niedrigen Umfragewerten kämpfenden Präsidenten. Daß der nun auf die Republikaner zugehen wird, ist kaum vorstellbar – außer auf dem Feld der Außenpolitik, wo zwischen den Friedensnobelpreisträger und Falken wie John McCain längst kein Blatt mehr paßt. Noch bevor der neue Kongreß vereidigt ist, bereitet Obama mit der Ankündigung einer Amnestie für illegale Einwanderer per „präsidentiellem Erlaß“ einen politischen Amoklauf vor, der das Klima in Washington dauerhaft vergiften würde.

Ein Gradmesser für 2016 waren die Wahlen hingegen nicht. Unter Minderheiten, die bei Präsidentschaftswahlen zahlreicher an die Urnen gehen als bei Zwischenwahlen, konnte die Partei von Abraham Lincoln auch diesmal keinen Blumentopf gewinnen. Einzig der enorme Zuwachs an Jungwählerstimmen ist ein Lichtblick.

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