© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  47/14 / 14. November 2014

Strafe einen, erziehe hundert
Gender-Ideologie: Die Kolumnistin Sibylle Berg fühlt sich mal wieder genervt und belästigt
Thorsten Thaler

Fragen Sie Frau Sibylle“ heißt eine Kolumne auf Spiegel online, in der die Autorin Sibylle Berg sich zumeist über die Schlechtigkeit der Welt beklagt. In ihren Texten wimmelt es nur so von vermeintlichen Nazis, Spießern, Fundamentalisten, von Zurückgebliebenen und Zukurzgekommenen, von Männern als Täter und Frauen in Opferrollen. Kaum eine der Kolumnen von Frau Sibylle lohnt die Lektüre; wer sie trotzdem liest, ahnt, „wie verschwurbelt es um ihren Geist steht“, wie Akif Pirinçci in seinem Buch „Deutschland von Sinnen“ an einem beispielhaften Berg-Text deutlich gemacht hat.

In ihrer jüngsten Kolumne nun widmet sich Frau Sibylle wieder einmal der Gender-Thematik. In Wallung gebracht hat sie der Vortrag eines – namentlich nicht genannten – Professors vor dem Forum Familie 2014, in dem dieser sich kritisch mit der Gender-Ideologie, den Auswüchsen „sexueller Vielfalt“ und libertärem Sexualkundeunterricht auseinandergesetzt hat. Nachdem Frau Sibylle den Mann links und rechts abwatscht, schreibt sie ihm ins Stammbuch: „Die Kinder werden wachsen, sie werden schlauer sein als du, wenn man sie lehrt, daß Geschlechter wirklich nichts bedeuten, daß jeder sich erfinden kann, daß der Vater in Kleidern rumlaufen kann und die Mutter lesbisch wird oder ein Mann und daß es die Welt nicht bedroht, weil es eben egal ist.“ Auf daß wir Ewiggestrigen uns das endlich ein für allemal merken!

Strafe einen, erziehe hundert: Ganz offensichtlich fühlt sich Frau Sibylle von uns Ewiggestrigen genervt und belästigt. Zum Schluß schreibt sie, es wäre schön, „wenn wir uns alle einfach in Ruhe lassen könnten“. – Liebe Frau Berg, damit haben Sie recht! Bitte machen Sie den Anfang und verschonen uns fortan mit Ihren Ergüssen.

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