© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/14 / 21. November 2014

Meldungen

Erdoğan: Moslems haben Amerika entdeckt

ISTANBUL. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hat sich dafür ausgesprochen, auf Kuba eine Moschee zu errichten. In einer Rede, die er am Samstag auf dem ersten Gipfeltreffen der moslemischen geistlichen Führer der lateinamerikanischen Länder in Istanbul hielt, bestritt Erdoğan explizit die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus. „314 Jahre vor Kolumbus erreichten moslemische Seefahrer im Jahr 1178 den amerikanischen Kontinent“, behauptete Erdoğan laut amtlicher türkischer Nachrichtenagentur TRT. Der Italiener habe in seinen Erinnerungen von der Existenz einer Moschee auf einem Berggipfel an der kubanischen Küste berichtet, so Erdoğan. (ru)

Karikatur Seite 2

 

Sozialkonservative gewinnen Regionalwahl

WARSCHAU. Aus den Landtags- und Kommunalwahlen in Polen ist die oppositionelle sozialkonservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) als großer Gewinner hervorgegangen. Nach vorläufigen Ergebnissen erreichte die Formation des früheren Ministerpräsidenten Jarosław Kaczyński 31,5 Prozent der Stimmen (2010: 23,05). Die in Warschau regierende Bürgerplattform stürzte von 30,89 Prozent auf 27,3 ab und mußte damit die erste Niederlage seit neun Jahren hinnehmen. Kommentatoren werteten dies als ein Warnsignal im Hinblick auf die Präsidenten- und Parlamentswahlen im kommenden Jahr. Im ärmeren und EU-skeptischen Osten des Landes entfielen die meisten Stimmen auf die PiS. Einen Überraschungserfolg konnte die deutsche Volksgruppe in Ratibor erzielen. Bei der Bürgermeisterwahl lag die Kandidatin des „Wahlkomitees der deutschen Minderheit“ Anna Ronin nur knapp hinter dem Amtsinhaber. Die Unternehmerin und Redaktionsleiterin des auch auf deutsch sendenden „Radio Mittendrin“ geht Ende November in die Stichwahl. (ru)

 

Eva Klotz verkündet Rückzug aus Landtag

BOZEN. Nach 31 Jahren Zugehörigkeit hat die Südtiroler Politikerin Eva Klotz am Montag überraschend ihren Rückzug aus dem Südtiroler Landtag bekanntgegeben. Eigenen Angaben zufolge seien private Gründe für diesen Schritt ausschlaggebend. „Bisher hat Privates hinten angestanden“, erklärte die 63jährige, nun aber wolle sie „jenem Menschen die notwendige Aufmerksamkeit und Zeit widmen“, der ihr „23 Jahre lang den Rücken freigehalten“ habe. Gleichzeitig unterstrich Klotz, im Rahmen ihrer „zeitlichen und kräftemäßigen Möglichkeiten“ weiter für die Selbstbestimmung und Erhaltung der Tiroler Identität „kämpfen und arbeiten“ zu wolle. Zahlreiche Weggefährten, aber auch der vormalige Landeshauptmann Luis Durnwalder zollten Klotz Respekt für ihre Geradlinigkeit und Integrität. Sie sei hart in der Sache gewesen, aber „dabei immer menschlich geblieben“. (ctw)

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