© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/14 / 28. November 2014

Zitate

„Demokratie ist nun einmal eine Staatsform, die auf relativ kurzfristigem Denken basiert – eben bis zur nächsten Wahl. Unpopuläre, aber notwendige Entscheidungen verlangen den Mut, über die Gegenwart und die nächsten Umfrageergebnisse hinauszudenken. Den haben nur wenige. Aber den braucht unsere Demokratie. (...) Ich bemerke, daß die Gesellschaft intoleranter geworden ist gegenüber Menschen und Aussagen, die außerhalb des vermuteten gesellschaftlichen Konsenses liegen. Es ist schwer, sich pointiert und leidenschaftlich auszudrücken. Eckige Typen werden leider vom Shitstorm geschliffen – oder sie werden weggepustet.“

Edmund Stoiber, ehemaliger Ministerpräsident Bayerns, in der „Bunten“ vom 20. November 2014

 

 

„Natürlich muß man Barrieren wegräumen. Die Leute müssen mit dem Rollstuhl überall hinkommen, es braucht Gebärdendolmetscher. Aber man muß auch anerkennnen, daß es Barrieren gibt, die mit der Person zu tun haben. Manche sagen, daß das Beschreiben von Behinderung, allein indem man es tut, schon ein diskriminierender Akt ist. Das ist Unsinn. Man muß Unterschiede benennen können. Damit werte ich doch den Menschen nicht ab.“

Bernd Ahrbeck, Psychologe und Erziehungswissenschaftler, in der „Weltwoche“ vom 20. November 2014

 

 

„Soldaten sind Männer – und seit einer Weile auch Frauen –, die bereit sind, ihr Leben im Namen eines übergeordneten Werts aufs Spiel zu setzen – und bereit sind, in diesem Namen zu töten. Gerade weil uns Durch-und-durch-Zivilisierten beide Gedanken immer fremder werden, sollten wir denen, die überhaupt noch willens sind, sich beiden existentiellen Gefährdungen auszusetzen, um so dankbarer sein.Und wenn es ihnen gelingt, trotz der Greuel, die sie im Krieg erleben, und trotz der Tötungen, die sie im Ernstfall selbst zu verantworten haben, sich vom Sog der Gewalt nicht erfassen zu lassen, sondern im Herzen jene Zivilität zu wahren, die zu verteidigen sie aufgebrochen sind, dann dürfen wir sie getrost als das bezeichnen, was sie sind: Helden.“

Thea Dorn, Schriftstellerin, auf „Zeit Online“, am 23. November 2014

 

 

„Wir hatten keinen Kühlschrank, kein Telefon, kein Auto. (...) Ich war sehr, sehr stolz, zur Arbeiterklasse zu gehören, und je älter ich werde, desto größer wird mein Stolz. Es wird mir immer klarer, wie fürsorglich meine Eltern waren – sehr solide und liebevoll, keine Scheidung, ein Leben lang zusammen, ich habe wirklich Glück gehabt.“

Bryan Ferry, Musiker, im „Spiegel“ vom 24. November 2014

 

 

„Die 330 Milliarden Euro stecken in der Altstadt von Erfurt oder Leipzig, haben aus der geteilten Stadt Berlin wieder eine internationale Metropole und aus manch vergessener Region wieder blühende Landschaften gemacht. Der Soli ist ein Stück Patriotismus auf unserem Gehaltszettel! Und genau deshalb sollte er nicht zur billigen Dauer-Abzocke verkommen, wie es jetzt ausgerechnet einige Ministerpräsidenten ausgekungelt haben, deren Länder tief in den Miesen stecken.“

Ralf Schuler, Reporter, in der „Bild“-Zeitung vom 25. November 2014

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