© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/14 / 12. Dezember 2014

Meldungen

Vernichtung Heilbronns 1944: Animation im Netz

HEILBRONN. Am 4. Dezember 1944 wurde Heilbronn durch einen verheerenden Bombenangriff der britischen Royal Air Force (RAF) vernichtet. Etwa 62 Prozent des Stadtgebiets von Heilbronn, darunter die gesamte historische Innenstadt, wurde vernichtet, mindestens 6.500 Menschen kamen dabei ums Leben. Anläßlich des siebzigsten Jahrestages hat die regionale Tageszeitung Heilbronner Stimme eine beachtenswerte Animation im Internet veröffentlicht, die in sechs Kapiteln den Ablauf der „Operation Sawfish“ – so der britische Codename – zeigt. Mit beeindruckenden Karten und Bildern wird das Inferno von der Planung, welche die Perfidie der RAF offenbart, mit der man sich besonders der brandanfälligen Altstadt widmete, über den Anflug bis zum Zerstörungswerk veranschaulicht. Im abschließenden Exkurs über den Luftkrieg gegen Deutschland stößt allerdings eine ahistorische Verneigung an den Zeitgeist negativ auf. Anders als dargestellt, wurden auch Danzig, Stettin oder Königsberg tragische Opfer des britischen Bombenterrors. Gdansk, Szczecin oder Kaliningrad fand Bomber-Harris ebensowenig wie die Oder-Neiße-Grenze in seinem Kartenmaterial verzeichnet. (bä)

http://sawfish.stimme.de

 

Der Maulwurf als erfolgreicher Archäologe

Leiningen. Ein Maulwurf wühlt sich bis zu einem Meter tief in die Erde und legt dabei auch schon mal 200 Meter lange Gänge an. Das macht den Alptraum vieler Gärtner zu einem idealen „Archäologen“ – vor allem dort, wo Grabungen kaum möglich sind, wie in den Überresten des mittelalterlichen Klosters St. Benet’s Abbey in Ostengland. Hier förderten die pelzigen Tunnelbauer unter anderem das Siegel einer päpstlichen Bulle von 1381 sowie ein Bleistück mit archaischer Runeninschrift zutage. Der Sensationsfund deutet darauf hin, daß die Abtei noch viel ältere Wurzeln hat als angenommen (Bild der Wissenschaft, 10/2014). Und auch in Deutschland zeitigte das Durchstöbern von Maulwurfshügeln bereits ungeahnte wissenschaftliche Effekte. So stieß der Archäologe Günther Wieland hierdurch im baden-württembergischen Grösseltal auf Eisenschlacken, welche zu Ausgrabungen Anlaß gaben, in deren Verlauf 2.500 Jahre alte keltische Schmelzöfen lokalisiert wurden. (wk)

www.wissenschaft.de

 

Erste Sätze

Deutschlands dramatisches Ur- und Erzgenie entstammt einer ursprünglich slawischen Familie.

Joachim Maass: Kleist, die Fackel Preußens. Eine Lebensgeschichte, München / Wien / Basel 1957

 

Historisches Kalenderblatt

14. Dezember 2004: Die EU-Kommission verkündet in Straßburg, daß sie die Verfahren gegen Deutschland und Frankreich wegen der Überschreitung des jährlichen Haushaltsdefizits von drei Prozent auch im dritten Jahr nacheinander weiterhin „ruhen läßt“.

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