© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/14 / 12. Dezember 2014

Leserbriefe

Zu: „‘Wir Opfer können es nicht fassen’“, im Gespräch mit Hugo Diederich, JF 50/14

Klare, eindeutige Antworten

Mein Dank gilt Hugo Diederich für die klaren, eindeutigen Antworten! Jedes einzelne Wort davon könnte ich unterschreiben, auch wenn mein Haftschicksal und das meiner Ehefrau im Verhältnis zu dem, was Diederich und viele andere erleben mußten, klein wirkt. Nicht zu vergessen sind in diesem Zusammenhang die provozierenden Fragen von Redakteur Moritz Schwarz, die wiederum die exakten Antworten Diederichs ermöglichten.

Harald Beständig, Pinneberg

 

Schauspielerische Leistung

Nach dem sehr emotionalen Interview mit Herrn Diederich mußte ich plötzlich 20 Jahre weiter denken. Ich stellte mir vor, wie nicht ein von der heutigen geschichtsvergessenen Gesellschaft völlig harmlos wirkender linker Ministerpräsident wohl gewählte und beschwichtigende Worte ans Publikum richtet, sondern ein Pierre Vogel oder der Jauchsche „Quassel-Imam“ die verbindenden Worte eines islamischen Regierungschefs an das Volk richtet.

Es macht einem Angst zu sehen, mit welcher Partei SPD und Grüne heute, 25 Jahre nach der SED-Diktatur, gemeinsame Sache machen, nur um an die Macht zu gelangen. Ist es da zu weit hergeholt, daß diese Parteien dereinst auch gemeinsame Sache mit einer demokratisch anmutenden islamischen Partei machen, die es ja in Anfängen bereits gibt?

Auch in 20 Jahren wird es wohl heißen, es sei „lange her“, daß unmenschliches Grauen von dieser Ideologie verursacht wurde. Auch dann wird man uns erzählen, daß sich doch alles verändert hat und das heutige Personal nicht mehr mit damals vergleichbar wäre. Ideologien verändern sich nie, nur die schauspielerische Leistung der machthungrigen Anführer wird immer besser.

Michael Dill, Steinbach/Taunus

 

Die „drüben“ begreifen es nicht

Es ist erstaunlich, daß bei aller berechtigten Kritik an der Regierungsbildung in Thüringen durch die SED-Erben kein Wort der Ermahnung an den mündigen Wähler in einer Demokratie geäußert wird. Wenn man bedenkt, daß nur jeder zweite Wahlberechtigte bei den letzten Landtagswahlen in den neuen Bundesländern von seinem demokratischen Recht Gebrauch machte, dann haben die Bürger „drüben“ offenbar nicht begriffen, daß sie selbst heute die Politik erst ermächtigen und solche linken Machtübernahmen verhindern können.

Georg K. Schmelzle, Norden/Ostfriesland

 

 

Zu: „Hirntod, personelle Selbstverwirklichung und Organtransplantationen / Dahinvegetieren beenden“ von Manfred Stöhr, JF 50/14

Persönliche Überzeugungen

Dem Autor ist Dank zu sagen für die überwiegend klaren und trennscharfen Aussagen. Dennoch weicht Professor Stöhr an einer Stelle davon ab. So schreibt er, daß „ein Absterben des Gehirns“ die Entseelung bedeute. Kurz darauf schreibt er, daß das beatmete hirntote Individuum kein Mensch mehr sei. Dies sind lediglich persönliche Überzeugungen von Professor Stöhr und keine wissenschaftlichen Aussagen. Wer kann schon sicher ausschließen, daß die Seele des Menschen nicht erst mit/nach dem „gesamten“ Tod des Menschen, wenn also auch der Körper tot ist, entweicht? Und für genau diesen Fall stellt sich die Frage nach der Legitimität einer Organentnahme am lebenden Körper, die zum Tode des Körpers beziehungsweise Menschen führt.

Matthias Holtermann, Kerpen

 

 

Zu: „Das wirkt bis heute nach“ von Wolfgang Schimank, JF 50/14

Operative Überlagerung

Die Geschichte des Abkommens und seiner tragischen Folgen werden hier ausgezeichnet dargestellt. Ich möchte nur drei kleine Ergänzungen beitragen: Nach dem Abfall Italiens 1943 wurde Südtirol in der Tat nicht in das Reich aufgenommen und blieb staatsrechtlich Bestandteil Italiens. Das wurde aber überlagert durch die Zugehörigkeit zur „Operationszone Alpenvorland“. De facto hörten alle Italianisierungsmaßnahmen auf und die Verwaltung wurde deutsch. Wie in Elsaß-Lothringen und der Untersteiermark blieb auch hier ausschließlich die staatsrechtliche Eingliederung bis zum (siegreichen) Kriegsende zurückgestellt.

Zur Rückwanderung der Optanten wäre zu ergänzen, daß im Gegensatz zu den Südtirolern von den ins Reich umgesiedelten Kanaltaler Optanten nur sehr wenige nach 1945 zurückkehrten.

Ernst S. von Heydebrand, Vallendar

 

Die besseren Südtiroler

Seit 1961 besuche ich Südtirol. Die letzten Jahre vermehrt als Urlauber auf dem Bauernhof, wo die ganze Vielfalt des Landes erlebbar wird. Bei dieser Art Ferien ist der Kontakt, der Gedankenaustausch, das Erfahren von Hintergrundwissen ungleich größer. Auch die für die Südtiroler so bedrückende Optionszeit ist immer wieder ein Thema. Überraschend in manchen Dörfern ist die auch heute noch vorhandene unterschwellige Differenzierung zwischen Optanten und Dableibern, die sich selbst als „die besseren Südtiroler“ sehen.

Werner Förderreuther, Hartmannsdorf

 

 

Zu: „Hier darf ein Mann noch Mann sein“ von Ronald Berthold, JF 50/14

Die Welt ist schon traurig genug

Ich sage meinen Bekannten immer: „Die Artikel der JF zeichnen sich fast immer durch eine gewisse Schwerblütigkeit aus. Einen Artikel zur Berliner Kneipenszene werdet ihr dort nie finden.“ Deshalb habe ich den Artikel zum Schorem-Barbershop mit Schmunzeln zur Kenntnis genommen. Das wurde auch einmal Zeit! Die Welt ist schon traurig genug.

Werner Vigerske, Berlin

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Ein Paradies für Kriminelle“, JF 49/14

Wir brauchen eine Nationalgarde

Nicht nur die Hauptstadt, ganz Deutschland ist zu einem Paradies für Kriminelle aus allen Elendsgebieten dieser Erde verkommen. Dazu zu siebzig Prozent muslimische Eindringlinge, die hier ungestört ihre Mörder- und Räuberideologie ausleben dürfen. Kein Wunder, wenn wir anfangen, uns heimlich zu bewaffnen, da die Exekutive auf ganzer Länge versagt.

Was wir brauchen, ist mittlerweile eine Nationalgarde nach amerikanischem Vorbild, die, bewaffnet mit Schrotflinte und Schnellfeuergewehr, bereit und gewillt ist, diese auch einzusetzen, wenn Recht und Gesetz derart gravierend verletzt werden.

Heinrich Weißkopf, Cuxhaven

 

 

Zur Meldung: „‘Pegida’: Bis zu 7.000 Teilnehmer in Dresden, JF 49/14

Nicht eine einzige neue Kirche

Die patriotischen Europäer der „Pegida“-Bewegung dürften immer mehr Teilnehmer finden. Die letzten Wochen haben doch zur Genüge gezeigt, woher der Wille zur Gewalt und zum Religionskrieg kommt. Viele Deutsche haben die Nase voll von Scharia-Polizei, Ehrenmorden, Vollverschleierung für muslimische Frauen, eigenen Badetagen für Muslimas, islamischen Haßpredigern gegen Deutschland, Hunderten „rekrutierten“ Gotteskriegern Allahs in Deutschland für den IS. Die sind dann kampferfahren, um hier am Tage X für ihren Paradieslohn zu sterben. Wer ist bei den Islamverbänden zuständig, wenn es Religionskrieg auf unseren Straßen unter Muslimen gibt? Wen wundert es da, wenn die schweigende Mehrheit in unserem Land in Sorge um Deutschland ist?

Hier im Lande sind über 2.500 Moscheen, doch in den islamischen Ländern gibt es nicht eine einzige neue christliche Kirche.

Gerd Müller, Frankenthal

 

 

Zu: „Mit Energiegeräten gegen Feindstaatenklausel“ von Lion Edler, JF 49/14

Eine Überschrift vom „Spiegel“

Diese Überschrift zum Bericht über die Compact-Friedenskonferenz zum Thema „Frieden mit Rußland“ hätte ich im Spiegel, nicht aber in der JF erwartet. Kein Wort davon, daß diese Konferenz mit russischen und französischen Kooperationspartnern durchgeführt worden ist, kein Wort davon, daß Gäste aus Frankreich, England oder aus Rußland zu den Teilnehmern gesprochen haben. Auf dieser Veranstaltung wurde das in den etablierten Medien abfällige Bild Rußlands hinterfragt und die Motivlage des Westens, die zu der konfrontativen Politik gegen Rußland geführt hat, skizziert. Doch kein Wort davon in Ihrem Beitrag. Journalismus, der die wunden Punkte aufzeigt, der den Anspruch vertritt, Gegenöffentlichkeit sein zu wollen, sieht anders aus. Ich bin enttäuscht, daß die JF sich leider genauso verhält, wie sie das ihren Gegnern immer zu Recht vorwirft.

Volker Kay, Wiesbaden

 

 

Zu: „Ungereimtheiten im Bankenmilieu“ von Wolfgang Kaufmann, JF 49/14

Bombe noch nicht entschärft

Für mich ist es ziemlich offensichtlich, daß Herr Herrhausen von seinesgleichen umgebracht wurde. Herr Ackermann, ehemals Deutsche Bank, dürfte mehr wissen, worauf sein Auftritt am 13. Mai 2010 bei Maybrit Illner schließen läßt, wo es um die Rettung Griechenlands, der Banken und des Euro ging. Herrhausen hatte sich mächtige Feinde in seinen Kreisen gemacht, weil er mehrfach für einen Schuldenerlaß ärmerer Länder plädiert hatte und wohl auch Bedenken gegen den Euro hatte. Mit Herrhausen, enger Berater Kohls, wäre die Wiedervereinigung Insidern zufolge anders verlaufen.

In der besagten Illner-Sendung fragte die Moderatorin Herrn Ackermann: „Hätten Sie eine solche Forderung nicht einfach stellen können an all Ihre Kollegen, die richtig sauber aus dieser Krise herausgekommen sind?“ Darauf antwortete dieser: „Ich glaube, es wäre mir genauso ergangen wie Herrn Herrhausen!“ Es ist seltsam, daß Frau Illner auf diese verbale Bombe nicht eingegangen ist.

Dr. Udo Dietzmann, Mechernich

 

 

Zu: „Vorwärts und vergessen? / Jürgen Elsässer: Wie ein radikaler Linke mit seiner Vergangenheit bricht – und es letztlich doch nicht tut“ von Hinrich Rohbohm, JF 48/14

Dubioser Hintergrund

Eine ausgezeichnete Reportage zum angeblich gewendeten Linksextremen und „Friedensaktivisten“ Jürgen Elsässer, auf den heutzutage sogar einige Konservative reinfallen. Vielen Dank für die Recherche, die zeigt, daß Elsässer sich von seinen kommunistischen und antideutschen Wurzeln keineswegs völlig gelöst hat und noch in jüngerer Zeit linke Massenmörder (solange sie nur antiamerikanisch genug sind) hochleben läßt.

Auch wenn es beim Magazin Compact unter den Autoren einige gute Leute geben mag, bleiben doch dessen Hintergründe dubios. Elsässer, der sonst Journalisten vorwirft, sie seien gekauft, macht keine Angaben zu seinen Geldgebern. Sitzen sie teils auch in Moskau? Und was ist mit Abu Bakr Rieger, einem gefährlichen Konvertiten und Islamisten. Dieser hält ein Drittel der Anteile an Compact. Und so ein Magazin, das zum Teil von Islamisten finanziert wird, mißverstehen einige „Rechte“ als Organ, um die deutsche nationale Souveränität zu verteidigen. Finger weg davon!

Dr. Frank Baumann, Frankfurt/Main

 

Überraschend harter Tenor

In der Tat waren mir viele Fakten in Ihrem Artikel über Elsässer unbekannt. Doch war ich von dem harten Tenor überrascht, der angeschlagen wurde. Schließlich hat Elsässer nie behauptet, kein Linker mehr zu sein. Fakt ist, daß er als Journalist diesen Beruf, anders als seine Kollegen der Hauptstrommedien, ernst nimmt. Ihm zu unterstellen, er sei aus Moskau ferngesteuert, erscheint mir unredlich.

Martin Wuschke, Meine

 

Ein unliebsamer Konkurrent

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß mit dieser Serie über den Compact-Herausgeber Elsässer ein unliebsamer Konkurrent auf dem hart umkämpften Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt in unserem Land matt gesetzt werden soll. Es wäre vielmehr zu begrüßen, daß endlich einer ein Nachrichtenmagazin herausgebracht hat, das sich von den mehr oder weniger gleichgeschalteten Printmedien bei uns deutlich unterscheidet und die wahren Hintergründe der Weltpolitik ausleuchtet.

Elsässer verfügt als Herausgeber von Compact über ein weltpolitisches Hintergrundwissen, das er in die monatlich erscheinenden Ausgaben seines Magazins einbringt. Solche Leute wären zu unterstützen, statt gegen sie zu Felde zu ziehen und in ihrer Vergangenheit herumzuwühlen. Einen Lernprozeß sollte man jedem zubilligen.

Ronald Matzdorff, Berlin

 

Recht auf politische Bekehrung

Die von Hinrich Rohbohm recherchierten Kostproben aus Jürgen Elsässers kulturmarxistisch-antideutscher Journalistenvita sind deftig. Doch muß auch dem Post-68er Elsässer wie vor ihm den Alt-68ern Maschke, Rabehl oder Röhl das Recht auf eine politische Bekehrung vom Saulus zum Paulus zugestanden werden. Daß für die Elsässer-Dokumentation aber ausgerechnet jemand verantwortlich zeichnet, der mir bisher als wohlwollend- kritischer Autor zu den Unionsparteien aufgefallen ist, hat für mich Signalwirkung. Die seit rund einem Jahrzehnt immer deutlicher gewordene Kursänderung der JF von einst patriotisch-konservativ zu christlich-konservativ, von national zu transatlantisch, von neurechts zu evangelikal und libertär irritiert einen treuen Leser wie mich, der bereits Anfang der neunziger Jahre Stammleser der JF-Monatsausgabe war.

Es wäre geschichtsbewußt, die einstige preußisch-russische respektive deutsch-russische Waffenbrüderschaft (von den Befreiungskriegen bis 1890 stabilisierendes Element der kontinentaleuropäischen Politik) als bleibendes Vermächtnis zweier mental und physisch korrespondierender Völker und Nationen zu begreifen.

Dr. Stephan-Alexander Thomas, Homburg

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