© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/14 / 12. Dezember 2014

Fragebogen
Gabriele Wohmann
Schriftstellerin

Wo möchten Sie jetzt am liebsten sein?

Egal.

Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?

Wenn es meinem Mann schlecht geht.

Was bedeutet Heimat für Sie?

Heimat ist da, wo ich herkomme, wo ich Freunde habe. Kein fiktiver Ort. – Aber die letzte Heimat ist noch nicht gefunden.

Was ist Ihnen wichtig im Leben?

Da gibt es sehr vieles – daß es meinen Lieben gut geht.

Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?

Alles – meinen Lebensmut, meine Zuversicht, meinen Mut, daß das irdische Leben nicht alles ist.

Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?

Dazu gibt es zu viele. Ich habe von Kindheit an gelesen.

Welche Musik mögen Sie?

In erster Linie Schubert und Bach.

Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen?

Als meine Schwester in meiner Kindheit vom Balkon fiel und ich dachte, sie wäre tot.

Was möchten Sie verändern?

Ich bin jetzt alt. Ich möchte jetzt überhaupt nichts mehr verändern.

Woran glauben Sie?

Ich glaube an den lieben Gott.

Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?

Ihnen auf jeden Fall ermutigend zur Seite stehen.

Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?

Er ist und bleibt die bittere Stunde. Doch ich möchte es mit der Bachkantate sagen: „Ich freue mich auf meinen Tod“, denn dann kommt das Paradies.

 

Gabriele Wohmann, geboren 1932 in Darmstadt, wo sie auch heute lebt, gehört zu Deutschlands bekanntesten Schriftstellerinnen. Die wohl bedeutendste Chronistin des „bundesrepublikanischen Lebens, Meinens, Fühlens“ und „Königin der Kurzgeschichte“ (Die Welt) veröffentlichte jüngst im Kreuz-Verlag die Titel „Eine gewisse Zuversicht. Gedanken zum Diesseits, Jenseits und dem lieben Gott“ sowie „Sterben ist Mist, der Tod aber schön“.

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