© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/15 / 02. Januar 2015

Meldungen

USA: Auf dem Weg zur rauchfreien Zone

Berlin. Das US-Gesundheitssystem weist berüchtigte Defizite auf, ist aber immerhin auf einem Feld weltweit führend: bei der Raucherentwöhnung. Die USA, die Heimat des „Marlboro Man“, sind heute mindestens in den urbanen Zentren „rauchfreie Zone“ (Deutsches Ärzteblatt, 48/2014). Gesundheitspolitiker führen diesen Erfolg einerseits auf die Anti-Raucher-Kampagnen zurück, die 1964 begannen, andererseits auf die abschreckenden Kosten, die Arbeitsausfälle durch frühzeitigen Tod oder durch medizinische Versorgung von Raucherkranken verursachten. Dessenungeachtet starben zwischen 1965 und 2014 noch 20 Millionen US-Amerikaner an den Folgen des Rauchens. Weiterhin rauchen 45 Millionen, die vorwiegend der Unterschicht angehören. (dg)

www.aerzteblatt.de

 

Wertewandel in Richtung Cyborg-Kultur

München. Die von Ernst Jünger glorifizierte „heroische Gestalt“ des stahlhelmtragenden Kriegers, der in „vulkanischen Landschaften der technischen Schlacht“ kämpft, ist für den auf Medienkultur und Technologie spezialisierten Soziologen Dierk Spreen nur ein Vorläufer kommender „Cyborgisierung“ unserer Lebenswelt. An Cyborgs, mit Implantaten, Prothesen oder Computern technisch optimierten Menschen, orientiere sich heute die Medizin ebenso wie die Bundeswehr, die gerade das intelligente Kampfanzugsystem „Infanterist der Zukunft“ einführt. Auch außerhalb des medizinisch-militärischen Kontextes deute sich ein Wertewandel hin zu einer Cyborg-Kultur an, die körperintegrierte Technologie positiv auffassen werde (Kultur & Technik, 4/2014). (ck)

www.deutsches-museum.de

 

Indien: Kampf um Zugang zum Wasser

Berlin. In Indien, so warnt die Umweltaktivistin Vandana Shiva in einer über drei Hefte gehenden Aufsatzreihe für die Blätter für deutsche und internationale Politik (7-9/2014), schreitet die Privatisierung der Wasserversorgung voran. Der Konzern Veolia Water India (Vivendi Water) kontrolliere mittlerweile die Wasserversorgung im Bundesstaat Karnataka und in Nagpur. Eine Konzession für den Großraum Neu-Delhi rücke für Veolia in greifbare Nähe. Werde der Wassersektor weiter in einen Markt verwandelt, gehe dies, wie Kommerzialisierungen in anderen Entwicklungsregionen beweisen, zu Lasten der armen Bevölkerung. In Indien könne die Privatisierung zudem die „akute Wasserkrise“ eskalieren lassen, die durch die wasserintensive Landwirtschaft der „Grünen Revolution“ ausgelöst wurde. (sw)

www.blaetter.de

 

Erkenntnis

„Man kann auf diesem Feld viele Hypothesen aufstellen. Aber wie es wirklich war, wird man wohl nie herausfinden.“

Judit Sponer, Institut für Biophysik an der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in Brünn, über Experimente mit ultrastarken Laserblitzen zur Simulation der Entstehungsbedingungen des Lebens auf der Erde.

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