© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/15 / 09. Januar 2015

Lesereinspruch

National, nicht Natur

Zu: „Ein widerlegtes Schreckgespenst“ von Bernd Rademacher (JF 2/15)

Hier ist mehreren Aspekten in Ihrer Darstellung zu widersprechen. Dies betrifft erstens die Begriffe: „Naturparks“ haben mit Nutzungsverzicht in Wäldern nichts zu tun. Gemeint waren „Nationalparks“. Zum zweiten suggeriert die Bezeichnung „CO2-Schleuder“ für Nationalparkwälder, dort würden große CO2-Nettoüberschüsse ausgestoßen. Doch wenn ein Forst aus der Nutzung genommen wird, der seine potentielle Biomasse noch nicht ausgebildet hat, kann es noch viele Jahrzehnte dauern, bis sich schließlich ein Gleichgewicht zwischen CO2-Assimilation und -Freisetzung einstellt. Bis dahin bildet dieser Wald eine echte sogenannte CO2-Senke.

Drittens hat die Bundesregierung 2007 in der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt beschlossen, daß bis 2020 fünf Prozent der Waldfläche der natürlichen Entwicklung überlassen werden sollen. Nach einer Studie der Bundesanstalt für Naturschutz von 2013 lag Baden-Württemberg mit einem Anteil von 0,8 Prozent noch auffällig weit zurück. Die Gründung des Nationalparks Nord-Schwarzwald war schon deshalb ein wünschenswerter Schritt.

Dr. Peter Bulke, Bad Krozingen

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