© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/15 / 09. Januar 2015

Meldungen

EU: Keine Sorge um regionale Spezialitäten

BRÜSSEL. Gegenüber Befürchtungen, Lübecker Marzipan, Parmaschinken oder Südtiroler Speck könnten im Zuge des transatlantischen Handelsabkommens TTIP bald aus den USA kommen, hat die Europäische Kommission Entwarnung gegeben. In einer Aussendung betonte die Kommission, daß sie den Schutz geographischer Ursprungsangaben durch TTIP mit den USA „verbessern, nicht verschlechtern“ werde. Dies gehe auch klar aus dem TTIP-Verhandlungsmandat hervor, das die EU-Mitgliedstaaten der Kommission erteilt hätten. Dabei gehe es um den Schutz „europäischen geistigen Eigentums“, zu dem auch „geographische Bezeichnungen“ gehören. In diesem Kontext verwies die Kommission auf den Schutz hochwertiger landwirtschaftlicher Erzeugnisse und Lebensmittel durch drei Gütezeichen: „g.U. (geschützte Ursprungsbezeichnung), g.g.A. (geschützte geographische Angabe und g.t.S. (garantiert traditionelle Spezialität)“. (ctw)

Kommentar Seite 2

 

Uni Breslau rehabilitiert 262 Wissenschaftler

BRESLAU. Die Universität Breslau rehabilitiert 262 Wissenschaftler, denen während der NS-Zeit aus politischen Gründen willkürlich der Doktortitel aberkannt worden war. Am 22. Januar sollen die Titel bei einer Feier, an der Nachfahren der Repressierten teilnehmen, symbolisch zurückgegeben werden. Den Stein ins Rollen brachte der deutsche Historiker Kai Kranich (Dresden), der vor zehn Jahren über die Kollaboration der damaligen Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau mit den Nationalsozialisten zu forschen begann. Breslau sei im Reich führend gewesen, wenn es um die Aberkennung von Titeln ging. „Der Senat war ungewöhnlich eifrig“, sagte er der Gazeta wyborcza. Kranich zufolge waren es vor allem Juden, denen nach der Flucht ins Ausland der akademische Grad annulliert wurde, aber auch kirchliche Würdenträger. (ru)

 

Deutsche Muttersprache als Auslaufmodell

GRAZ. Im Vergleich mit den Werten 2012 ist die Zahl der Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache in der Steiermark um 14 Prozent gestiegen. Dies geht aus einer Antwort des Bildungslandesrats Michael Schickhofer (SPÖ) auf eine Anfrage der steirischen FPÖ hervor. Besonders einschneidend sieht die Situation in den Städten aus – in Knittelfeld wurde nun erstmals die 50-Prozent-Marke überschritten: Der Anteil an fremdsprachigen Volksschülern beträgt hier 53 Prozent (plus neun Prozent), knapp dahinter folgt die Stadt Graz mit einem flächendeckenden Anteil von 48 Prozent (plus ein Prozent). Weitere Gemeinden mit hohen Werten sind Kapfenberg und Neudau mit je 43 Prozent sowie Leoben (39 Prozent). (ctw)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen