© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/15 / 16. Januar 2015

Meldungen

Sarrazin kritisiert Merkel für Islam-Äußerung

Düsseldorf. Der ehemalige Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) hat die Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel, der Islam gehöre zu Deutschland, scharf kritisiert. „Nimmt man sie als Tatsachenbeschreibung, dann ist sie banal“, sagte Sarrazin dem Handelsblatt. „Denn natürlich sind vier Millionen in Deutschland lebende Menschen islamischen Glaubens ein Teil dieses Landes, nicht mehr und nicht weniger als ein bayerischer Trachtenverein, der braune Sumpf des NSU oder rote Socken in der Brandenburger Provinz.“ Das alles und noch viel mehr gehöre zu Deutschland, darunter auch die hier aufgewachsenen radikalen Salafisten, die für die Terrormiliz IS in Syrien und Irak kämpfen. Kritik kam auch von Merkels Parteifreund, dem CDU-Innenexperten Wolfgang Bosbach. Er sagte der Saarbrücker Zeitung, er teile die Auffassung Merkels „in dieser Pauschalität nicht“. „Welcher Islam ist gemeint? Gilt das auch für seine islamistischen und salafistischen Strömungen?“ Auch die Scharia gehöre ganz gewiß nicht zu Deutschland, betonte Bosbach. (ms)

 

Bundesregierung setzt auf Gegenaufklärung

Berlin. Die Bundesregierung setzt im Kampf gegen die islamistische Propaganda auf eine gezielte Gegenaufklärung. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfrakion hervor. Demnach spiele das Internet für Radikalisierungsprozesse eine wichtige Rolle. Die neuen Medien würden insbesondere von Salafisten intensiv genutzt, um ihre Propaganda zu verbreiten und damit vor allem junge Menschen zu erreichen. Es sei daher folgerichtig, die Werte der freien Gesellschaft auch mit Hilfe der neuen Medien zu vermitteln, heißt es in der Antwort weiter. Dazu gehöre die Aufklärung über die von Salafisten besetzten Begriffe und Themen. Die Bundesregierung plane hingegen nicht, fragwürdige Inhalte selbst aus dem Netz zu entfernen. (ms)

 

Übergriffe bei Anti-Pegida-Protesten

Berlin. Bei den in zahlreichen Städten stattfindenden Protesten gegen Pegida ist es am Montag zu Ausschreitungen und Gewalt gekommen. So meldete die Polizei in Leipzig Übergriffe auf die eingesetzten Sicherheitskräfte. „Mehrfach wurden Flaschen, Fäkalienbeutel und Rauchgaskörper gegen die Polizei geworfen.“ Zwei Beamte wurden verletzt, nachdem Gegendemonstranten die Einsatzkräfte mit Pfefferspray attackierten. Ein Auto und mehrere Mülltonnen wurden angezündet. Auch in Dresden kam es zu Übergriffen von Gegendemonstranten auf die Polizei. Dabei wurden drei Beamte durch Böllerwürfe sowie einen Schlag mit einem Besenstiel verletzt, teilte die Polizei auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT mit. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. (ho)

 

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Ja, die neue sozialistische Regierung wäre für die Europäische Union nicht länger tragbar. 13 %

Nein, durch einen Austritt Griechenlands würde die gesamte Währungsunion auseinanderbrechen. 4 %

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