© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  05/15 / 23. Januar 2015

Koalition verlangt Offenlegung von Gehältern
Alte Lüge, neues Gesetz
Ronald Gläser

Die Behauptung, Frauen würden weniger verdienen als Männer, wird auch durch ständiges Wiederholen nicht richtig. Wahr ist, daß es keinen einzigen Tarifvertrag gibt, in dem definiert ist, daß Frauen für dieselbe Arbeit weniger Geld bekommen als ihre männlichen Kollegen. Die Tatsache, daß Männer im Schnitt mehr verdienen als Frauen hat damit zu tun, daß sie länger arbeiten und/oder größere Risiken eingehen. Die Lüge vom Gehaltsgefälle wurde erdacht von aus Steuergeldern besoldeten Gender-Inquisitoren. Medien verbreiten sie gebetsmühlenartig, um die staatliche Kontrolle über Privatunternehmen auszudehnen und das Eigentumsrecht einzuschränken.

Der jüngste Gesetzesvorschlag, den Union und SPD sich in diesem Zusammenhang ausgedacht haben, ist dieser: Ab 2016 werden Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern gezwungen, die Gehälter ihrer Angestellten in Gehaltsstufen nach Geschlechtern aufgestaffelt zu veröffentlichen. Außerdem müssen sie sich zur Frauenförderung äußern.

Was für ein Irrsinn! Erst wird ein neues bürokratisches Monster geschaffen, am Ende verhängt der Staat Sanktionen wie bei der Frauenquote und dem Mindestlohn – alles basierend auf einem Hirngespinst. Ein russisches Sprichwort lautet: „An Lügen gewöhnst du dich wie an Regierungen.“ Vor dem Hintergrund dieser neuesten Volte der Gender-Fraktion wäre hinzuzufügen: an lügende Regierungen sowieso.

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