© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/15 / 30. Januar 2015

Meldungen

Parallelwährung statt Euro für Griechenland?

FRANKFURT. Der frühere Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer, glaubt nicht, daß eine erneute Umschuldung Griechenlands zur Staatsfinanzierung ausreicht. Eine alternative Geldquelle wäre, „staatliche Schuldtitel nicht zum Erwerb von Euros auszugeben, mit denen dann staatliche Rechnungen beglichen werden, sondern diese Schuldtitel unmittelbar als Zahlungsmittel zur Finanzierung der versprochenen Wohltaten einzusetzen“, schlug Mayer in der FAS vor. „Wenn diese Schuldtitel mit unendlicher Laufzeit versehen werden, dann wäre der Staat nicht zur Einlösung in Euro verpflichtet“, erklärte der Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institutes. So könnte beispielsweise der versprochene Mindestlohn in den neuen Schuldtiteln ausgezahlt werden. „Auf diese Weise könnte eine nationale Parallelwährung zum Euro entstehen, die es der Regierung erlauben würde, die gesamte aus Euro und Parallelwährung bestehende griechische Geldmenge unabhängig von der Geldpolitik der EZB zu erhöhen“, erläuterte Mayer. Die neue Währung würde zwar abwerten, aber die aus Euro und Parallelwährung zusammengesetzten Lohnstückkosten würden sinken und „die Wettbewerbsfähigkeit der griechischen Wirtschaft steigen“, so Mayer. (fis)

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Billiges Öl schadet Bosch und der Umwelt

Gerlingen. Bosch-Aufsichtsratschef Franz Fehrenbach beklagt die massiv gesunkenen Ölpreise. Dies werde „den Dampf aus der Entwicklung regenerativer Energien nehmen. Für die Umwelt ist das mit Sicherheit nicht gut “, erklärte der frühere Konzernmanager der Süddeutschen Zeitung. Kurzfristig sei der Ölpreisverfall „ein kleines Konjunkturprogramm. Langfristig ist das eher schlecht“, so der 65jährige Wirtschaftsingenieur. Der Bosch-Konzern habe in den vergangenen Jahren jeweils 400 Millionen Euro jährlich in die Elektromobilität investiert. „Wir rechnen nach 2020 mit deutlich sinkenden Preisen für Batteriespeicher. Aber nur, sofern die Industrie jetzt nicht wegen des niedrigen Ölpreises nachläßt bei der Batterie-Forschung“, erläuterte Fehrenbach (fis)

 

Zahl der Woche

Mit gut 77 Prozent hat Deutschland nach Schweden (80 Prozent) die zweithöchste Erwerbstätigenquote in der EU. Die wöchentliche Vollarbeitszeit liegt im Schnitt bei 41,9 Stunden. Der Anteil der Teilzeiterwerbstätigen beträgt 25 Prozent. (Quelle: IMK Report 103/2015)

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