© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/15 / 30. Januar 2015

Zeitschriftenkritik: Lebenslauf
Impulse für die nächste Wegstrecke
Werner Olles

Zu den erfolgreichsten Periodika auf dem Zeitschriftenmarkt gehören sogenannte „Lebenshilfe“-Magazine. Sie bieten in der Regel neben Erfahrungen und Anregungen aus dem eigenen Leserkreis, Erinnerungen und persönlichen Einsichten oft Tips und Ratschläge, wie der Lebenslauf auch für die nächste Wegstrecke gelingen kann, wie neue Herausforderungen anzunehmen sind und wie aus Verzweiflung und Ängsten wieder Hoffnung und neuer Mut entsteht.

Dieser Aufgabe widmet sich auch die sechsmal im Jahr erscheinende Zeitschrift Lebenslauf (Untertitel: „Das christliche Magazin mit Lebenserfahrung“). Doch möchte die Zeitschrift es nicht bei unverbindlichen Anregungen und Informationen belassen, sondern gemäß ihrer christlichen Orientierung bewußt tiefgehende und glaubensstärkende Impulse geben, wobei Redaktion und Herausgeberbeirat, die vor allem Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden (EFG), dem Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband und der Vereinigung Freier Missionsgemeinden (VFMG) nahestehen, außer bewegenden Lebens- und Familiengeschichten natürlich auch das Thema „Gott und Mensch“ von verschiedenen Seiten beleuchten.

In der aktuellen Ausgabe (1/2015) weist Chefredakteurin Agnes Wedell in ihrem Editorial auf den Wert des Menschen und seine unverlierbare Würde als Gottes Ebenbild hin, die trotz aller menschlichen Schwächen niemals zur Disposition stehen dürfe. Diese Erkenntnis bezeugt auch das Künstlerehepaar Cae und Eddie Gauntt. Die beiden, er ein berühmter Kammersänger und sie eine erfolgreiche Pop- und Musical-Sängerin, führen seit 36 Jahren eine glückliche Ehe, die zwar Krisen und Verletzungen durchaus einschließt, aber dank ihres christlichen Glaubens und der tiefen Überzeugung, daß Aufgeben keine Option ist, allen Stürmen und Schwankungen zum Trotz gehalten hat. So arbeiten sie inzwischen, nachdem sie lange Jahre musikalisch getrennte Wege gegangen sind, häufiger zusammen. Für beide ist klar: Sie wollen zusammen alt werden, freuen sich auf ihre Enkelkinder und lassen alles weitere auf sich zukommen.

Über ihre ganz persönliche Art, Gott zu begegnen, berichtet Tamara Hinz in dem Beitrag „Herzwissen“, während ein anderer Autor „liebgewordene Vorstellungen“ über den Dienst von Frauen in der Gemeinde über den Haufen wirft. Zwar habe der Apostel Paulus klare Regelungen bezüglich der Irrlehren im Zusammenhang mit dem Dienst von Frauen getroffen („Einer Frau gestatte ich nicht, daß sie lehre, auch nicht, daß sie über den Mann Herr sei, sondern sie sei still“, 1. Timotheus 2,12), doch sei dies auf eine bestimmte Situation in Ephesus zurückzuführen. Dort wurde die griechische Göttin Artemis angebetet, die Lieblingstochter von Zeus. Sie hatte von ihm erbeten, daß er ihre Jungfräulichkeit bewahre – auch mit Gewalt. Wegen des Artemiskults erhoben sich viele Frauen über die Männer, für Paulus ein wichtiger Grund, ein Lehrverbot für Frauen auszusprechen.

Kontakt: Bundes-Verlag, Bodenborn 53, 58452 Witten, Tel.: 0 23 02 / 9 30 93-0. Das Einzelheft kostet 4,60 Euro, ein Jahresabo 22,80 Euro.

www.bundes-verlag.net

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