© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/15 / 06. Februar 2015

Zitate

„Protest hat etwas Befreiendes. Mal so richtig Dampf ablassen, der Verärgerung freien Lauf geben. Protest gegen das Unrecht. Gegen das Gefühl, nicht gefragt, nicht beteiligt worden zu sein. Gegen die da oben.“

Lutz Haverkamp, Redakteur, im „Tagesspiegel“ vom 29. Januar 2015

 

 

„Es haben in den Jahrzehnten der Zuwanderung Veränderungen stattgefunden, denen wir gar nicht mehr ausweichen können. Ich halte schon wegen der Größe der EU eine Rückbesinnung auch auf das Nationale für unvermeidlich. Aber wir werden gezwungen sein, den Begriff der Nationalität nicht nur von einem einheitlichen ethnischen Gebilde her zu definieren.“

Peter Gauweiler, stellvertretender Vorsitzender der CSU, in der „Zeit“ vom 29. Januar 2015

 

 

„Dieser Gesellschaft ist der innere Kompaß abhanden gekommen. Sie hat sich nicht liberalisiert. Sie ist autoritärer, dogmatischer und rigider geworden, wobei es die Antiautoritären von gestern sind, die heute den Ton angeben. (...) Sie rümpfen die Nasen über ‘Spießer’ und ‘Kleinbürger’, die sowohl beim Konsumieren wie beim Politisieren ästhetisch versagen. ‘Spießer’ und ‘Kleinbürger’ sind heute die beliebtesten Invektive, mit denen sich die Angehörigen der Kultureliten vom gemeinen Volk absetzen. Diese Gesellschaft ist in den letzten Jahrzehnten so gründlich pazifiziert worden, daß sogar die Pazifizierer nicht mehr wissen, wie sie ihre Aggressionen loswerden sollen. Deswegen tun sie so, als hätten sie keine. Aber es reicht, an der Oberfläche der Friedfertigkeit nur ein wenig zu kratzen, damit das unterdrückte Elend zum Vorschein kommt. An keinem Stammtisch in Wanne-Eickel geht es so passiv-aggressiv zu wie an der Speerspitze des gesellschaftlichen Fortschritts, wo Toleranz gepredigt und Sektierertum praktiziert wird.“

Henryk M. Broder, Publizist, auf „Achse des Guten“ am 29. Januar 2015

 

 

„Griechenland ist das Hätschelkind der Linken in Europa; romantisch verklärt und mit unkritischer Befreiungsideologie abgeschmeckt – diese Melange hat die Regierung Gerhard Schröder veranlaßt, Griechenland in die Euro-Zone aufzunehmen, obwohl allen Beteiligten klar war, daß die wirtschaftlichen Fakten dem brutalst möglich entgegenstehen: Der griechische Beitragsbetrug wurde mit bewußter Unterstützung der deutschen und anderer westlicher Regierungen begangen und ist daher auch keinesfalls den Griechen allein anzulasten: Da haben viele beide Augen zugedrückt.“

Roland Tichy, Wirtschaftsjournalist, in seinem Blog „Einblick“ am 1. Februar 2015

 

 

„In Deutschland herrscht Meinungsfreiheit. Doch was nutzt dies, wenn es keinen ergebnisoffenen Diskurs mehr geben darf? Wenn Andersdenkende nur zu Scheingefechten oder zum Kreuzverhör ins Studio und aufs Podium geladen werden? Wenn Tabuzonen abgesteckt und jene, die sich an sie heranwagen, in die rechte Ecke gedrängt werden? Abweichende Meinungen werden zwar hingenommen, aber mit kollektiver politischer Anstrengung kleingeredet, lächerlich gemacht oder als populistisch verunglimpft.“

Ramin Peymani, Autor, in der „Huffington Post“ vom 1. Februar 2015

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