Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen

© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/15 / 13. Februar 2015

Meldungen

EZB befeuert Aktien-und Immobilienboom

MÜNCHEN. Das Ifo-Institut hat die gelockerte Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) erneut scharf kritisiert. „Anders als die Fed in den USA es jemals täte, kauft die EZB im Rahmen ihres QE-Programms die Anleihen der Mitgliedstaaten für schätzungsweise 50 Milliarden Euro sowie andere Papiere für rund zehn Milliarden Euro pro Monat“, erklärte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn in der Wirtschaftswoche. Das ermögliche den Banken, sich der toxischen Papiere zu entledigen. „Das Resultat wird ein Aktienboom, ein Immobilienboom, eine Abwertung des Euro und eine neue Staatsverschuldung sein, denn irgendwo muß das viele Geld ja hin, das die Banken beim Verkauf der Papiere erlösen werden“, folgerte Sinn. Durch den EZB-Entscheid habe die italienische Interpretation der Notenbankpolitik über die deutsche gesiegt, „denn die Finanzierung des Staates über die Druckerpresse war in Italien seit jeher Usus“. (fis)

www.cesifo-group.de/

 

„Beispielloser Zustrom deutschen Kapitals“

BUDAPEST. Trotz der internationalen Medienkampagne gegen die rechtskonservative Regierung in Budapest setzen deutsche Unternehmen weiterhin auf Ungarn. „Seit ich die Regierung Ungarns leite, kam es zu einem beispiellosen Zustrom deutschen Kapitals: in fünf Jahren sechs Milliarden Euro. Das ist knapp ein Drittel dessen, was in 25 Jahren gekommen ist“, erklärte Premier Viktor Orbán in der FAZ. Zugleich sei es „ein europäisches und damit auch ungarisches Interesse, daß russische Rohstoffe und Energie in einer gegenseitig vorteilhaften Form in die europäische Wirtschaft eingebaut werden“, so der seit 2010 mit Zweidrittelmehrheit regierene Orbán. Er kritisierte, daß die EU nicht bereit war, das kaspische Pipelineprojekt Nabucco zu unterstützen, auch die russische Gasleitung South Stream sei verboten worden. Leider waren die Ungarn „nicht so geschickt wie die Deutschen, die rechtzeitig Nord Stream mit Gas aus Rußland ins Leben gerufen haben“. Auch die EU-Zuwanderungspolitik sei „unvernünftig“: „Ich mache Wirtschaftseinwanderern keine Vorwürfe, sondern uns selbst, die wir das zulassen“, meinte Orbán. (fis)

 

Zahl der Woche

Mit 1,58 Milliarden Euro blieb 2014 der Wert von Spielwaren aus deutscher Produktion auf hohem Niveau. Im Vorjahr waren es 1,60 Milliarden Euro gewesen. Nur im Jahr 2010 war die Spielwarenproduktion mit 1,66 Milliarden Euro noch höher gewesen. (Quelle: Statistisches Bundesamt)