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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/15 / 13. Februar 2015

Meldungen

Weltbevölkerung: Afrika als Wachstumszentrum

Stuttgart. Eine im Oktober 2014 veröffentlichte Studie des Institute for Applied System Analysis (Wien) geht davon, daß die Weltbevölkerung 2070 mit 9,4 Milliarden Menschen ihren Gipfel erreiche und danach schrumpfe. Dem widersprechen neueste UN-Daten, die eine Stabilisierung im 21. Jahrhundert nicht erwarten. Das anhaltende Wachstum sei primär durch hohe Geburtenraten in Afrika (4,6 Kinder pro Frau) bedingt. Von derzeit 3,1 Milliarden Menschen werde die Bevölkerung des Schwarzen Kontinents bis 2100 mit 95prozentiger Wahrscheinlichkeit auf 5,7 Milliarden ansteigen. Ein traditionelles Familienbild in Verbindung mit mangelnder Akzeptanz von Verhütungsmitteln, die auch viele Kampagnen seit 1995 nicht verbesserten, seien wesentliche Gründe dafür. Zwei Milliarden mehr Menschen in Afrika führten dort zu weiterer Umweltbelastung, Ressourcenverknappung und Migration (Naturwissenschaftliche Rundschau, 11/14). (ft)

www.naturwissenschaftliche-rundschau.de

 

Alarmstufe Rot für Hochrisiko-Arten

Bonn. Das Bundesamt für Naturschutz hat ein Projekt zur Erforschung der Anpassungskapazität von 50 Arten mit „potentiell hohem Aussterberisiko“ in Deutschland gefördert, dessen Resultate jetzt veröffentlicht wurden (Natur und Landschaft, 1/15). Wie erwartet reagieren die meisten Arten heute schon sensibel auf die Folgen des Klimawandels und verfügen nur über eingeschränkte Anpassungs- und Ausweichmöglichkeiten. Die Studie empfiehlt daher den unverzüglichen Aufbau eines engmaschigen Netzes geschützter Habitate für Hochrisiko-Arten wie Alpensteinbock, Zwerglibelle oder Moorfrosch. Biologen befürchten, daß infolge des Klimawandels mittelfristig bis zu 30 Prozent der einheimischen Tier- und Pflanzenarten aussterben werden. (ck)

www.natur-und-landschaft.de

 

Klimaschutz stößt Welt-Bürger-Bewegung an

Baden-Baden. Der im September 2014 von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon einberufene Klimagipfel habe zwar nicht zu den angekündigten konkreten Maßnahmen geführt. Trotzdem, so glauben Claus Leggewie (Beirat der Bundesregierung „Globale Umweltveränderungen“) und Dirk Messner (Deutsches Institut für Entwicklungspolitik), habe sich in New York erstmals abgezeichnet, daß der Klimaschutz eine „Welt-Bürger-Bewegung“ anstoße (Zeitschrift für Umweltrecht, 12/14). Es sei erkennbar, wie sich ein immer größer werdender Flickenteppich klimaverträglicher Dynamiken bilde und ein globaler Gesellschaftsvertrag über eine klimaverträgliche Weltwirtschaft bis 2050 näherrücke. (ck)

www.zur.nomos.de

 

Erkenntnis

„Ich finde es einen notwendigen und sinnvollen Schritt, Cannabis als Medizin jetzt zu ermöglichen.“

Burkhard Blienert, drogenpolitischer Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion, über den Vorstoß der Drogenbeauftragten Marlene Mortler (CSU), Cannabis per Rezept zu verschreiben.