© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/15 / 20. Februar 2015

Meldungen

Schwache Währungen in schwachen Ländern

ZÜRICH. Der deutsche Bankmanager Oswald Grübel glaubt nicht, daß die Schweiz an einer zu starken Währung zugrunde geht. „Eine starke Exportnation wird immer eine starke Währung haben“, erklärte der frühere Chef der Großbanken UBS und der Credit Suisse in der Zeitung Schweizerzeit. Für die Exporteure und für die Tourismusindustrie in der Schweiz sei die Aufgabe des fixen Mindestkurses zum Euro und die Aufwertung des Franken zwar „ein Graus, für Importeure aber ein Segen“, so Grübel. „Der Schweizer Franken wird überbewertet, solange wir die Schweiz besser führen als dies die Länder in der Eurozone tun.“ Aus Angst vor einer Deflation hätten die Zentralbanken der westlichen Welt beschlossen, den Geldumlauf stark zu erhöhen, aber „der Kurs einer Währung ist Ausdruck der wirtschaftlichen und politischen Stärke eines Landes. Schwache Währungen findet man in schwachen Ländern“, erläuterte Grübel, der seine Karriere als Bankkaufmann bei der Deutschen Bank in Mannheim und Frankfurt/Main begonnen hatte. (fis)

www.schweizerzeit.ch

 

„Rezept für Desaster im Zeitlupentempo“

Bad Bergzabern. Der US-Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman hält den in der EU und den USA betriebenen Abbau der Staatsverschuldung für gefährlich. „Diese ganze Austerität“ habe alles nur noch schlimmer gemacht, „weil die Forderung, alle sollten den Gürtel enger schnallen, auf einem Mißverständnis der Rolle von Verschuldung in der Wirtschaft basiert“, erläuterte der Professor von der Princeton University auf dem Polit-Blog Nachdenkseiten. „Eine verschuldete Familie schuldet anderen Leuten Geld; die Weltwirtschaft als Ganzes aber schuldet sich selber Geld“, so Krugman. Die Forderung von Kanzlerin Angela Merkel, Europa solle der sparsamen schwäbischen Hausfrau nacheifern, „war ein Rezept für Desaster im Zeitlupentempo“. Da nicht nur die Euro-Peripherie, sondern auch Deutschland sparte, entstand „ein Umfeld, in dem eine Senkung des Verschuldungsgrades unmöglich war: Das reale Wachstum verlangsamte sich zum Kriechtempo“. (fis)

www.nachdenkseiten.de/

 

Zahl der Woche

Auf 424 Millionen stieg vergangenes Jahr die Zahl der Übernachtungen von Touristen und Geschäftsreisenden in Deutschland. Das waren drei Prozent mehr als 2013. Die Zahl der Gäste aus dem Ausland erhöhte sich dabei sogar um fünf Prozent auf 75,5 Millionen. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

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