© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/15 / 20. Februar 2015

Meldungen

„Social Freezing“: Nur bedingt empfehlenswert

Berlin. Das Angebot von US-Konzernen an ihre weiblichen Angestellten, Eizellen einfrieren zu lassen und so den Kinderwunsch auf später zu verschieben („Social Freezing“), sorgte im Herbst 2014 für viel Medienecho. Für Gynäkologen spielt eine derartige Anlage von Fertilitätsreserven bei nichtmedizinischen Indikationen indes schon deshalb eine untergeordnete Rolle, weil die Nachfrage zumindest in Europa relativ gering ist. Zudem sei die Effektivität der Techniken, wie eine Studie Michael von Wolffs (Uni-Frauenklinik Bern) nachweist, vor allem bei einer Kryokonservierung gerade nach dem 35. Lebensjahr begrenzt. Die erreichbaren Erfolge lösten nicht die Problematik der Partnersuche und der Unvereinbarkeit von Berufs- und Familienleben (Deutsches Ärzteblatt, 3/15). (ft)

www.aerzteblatt.de

 

Indien drohen Wassernutzungskonflikte

Braunschweig. Saisonale Wasserknappheit und daraus folgende Einschränkungen im Alltag gehören zur Lebenswirklichkeit in Indien. Der Klima- und Landnutzungswandel könnte nach dem Urteil des Geographen Paul Wagner (FU Berlin) die angespannte Situation zukünftig vor allem in der Trockenzeit fühlbar verschärfen. Wie Wagners Feldstudien im westlichen Indien belegen, lassen sich die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserressourcen im Einzugsgebiet der Flüsse Mula und Mutha oberhalb der Millionenstadt Pune bereits gut nachweisen. Dabei könne die stetige Zunahme der Ackerfläche und erhöhter Wasserverbrauch noch gravierendere Probleme schaffen als der Klimawandel. Wassernutzungskonflikte zwischen den indischen Bundesstaaten seien darum mittelfristig nicht auszuschließen (Geographische Rundschau, 1/15). (ck)

www.geographischerundschau.de

 

Paradigmenwechsel im Völkerumweltrecht

Baden-Baden. Arbeiten der International Law Association (ILA) gelten als wichtige Rechtserkenntnisquellen für die Fortentwicklung des Völkerrechts. So dürften die 2014 auf der Wa­shingtoner ILA-Konferenz veröffentlichten „Legal Principles Relating to Climate Change“ starken Einfluß auf die Gestaltung des internationalen Umweltrechts gewinnen. Für die Klimarechtsexperten Will Frank und Christoph Schwarte markieren die ILA-Grundsätze einen „Paradigmenwechsel“ hin zur Stärkung der rechtlichen Position der „Opferstaaten“ des Klimawandels. Hingegen ergäben sich für die für den Treibhauseffekt hauptverantwortlichen „Verursacherstaaten“ der Nordhalbkugel „umfangreiche Verbindlichkeiten“ zur Unterstützung der Entwicklungsländer (Zeitschrift für Umweltrecht 12/14). (ck)

www.zur.nomos.de

 

Erkenntnis

„Es könnte sein, daß es das älteste Grab ist, das je gefunden wurde.“

Ausgrabungsleiter Georgios Papathanassopoulos über ein vor knapp 6.000 Jahren bestattetes, eng umschlungen liegendes junges Pärchen in der Diros-Höhle auf dem Peloponnes.

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