© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/15 / 27. Februar 2015

Lesereinspruch

Englische Scheidung

Zu: „Pankraz, J. Kaube und die Wege der Dummheit“ (JF 8/15)

Leider ist Pankraz’ Kritik an Kaube auch nicht klug. Schließlich führt uns die deutsche Sprache durch ihren undifferenzierten Begriff von Wissenschaft in die Irre. „Science“ im Englischen ist ausschließlich die Wissenschaft, die bisher unerkanntes, neues Wissen schafft, von der Astronomie der Steinzeit über Archimedes und Thales bis zu den modernen Naturwissenschaften.

Dagegen sind die Geisteswissenschaften im Englischen „Arts“, „Humanities“ oder „Philosophy“ und ihre Vertreter bis heute keine exakten Wissenschaftler. Manche bemühen sich mehr, zum Beispiel Kant oder Popper, andere weniger. Diese sind dann Künstler, Gaukler oder Verführer. Die Übergänge sind fließend. Daher ist Kaubes Anliegen richtig, falsch dagegen seine Wortwahl. Wir brauchen keine neue Aufklärung. Was tatsächlich not tut, ist mehr Vertrauen in die erprobten Erkenntnisse der exakten Naturwissenschaft und mehr Skeptizismus gegenüber selbsternannten Wissenschaftlern, die in aller Regel keine exakte Naturwissenschaft vertreten, wie zum Beispiel die Klimatologen.

Prof. Dr. Dr. Hans E. Müller, Braunschweig

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