© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/15 / 27. Februar 2015

CD-Kritik: Scorpions
Je oller, je doller
Thorsten Thaler

Als „Botschafter Deutschlands in der ganzen Welt“ haben Anfang dieses Monats die Scorpions den Niedersächsischen Staatspreis bekommen, die Laudatio auf die seit fünfzig Jahren bestehende Band hielt Altbundeskanzler Gerhard Schröder. Es war gleichsam der Auftakt zum Scorpions-Jubiläumsjahr, das Schenker, Meine und Co. feiern können, nachdem sie von ihrem 2010 verkündeten Abschied wieder Abschied genommen haben. „Wir haben in die traurigen Gesichter unserer Altersgenossen geblickt, die ihre Rentenpapiere bekommen haben. Da haben wir uns das Ganze noch mal überlegt und ganz schnell die andere Richtung eingeschlagen“, witzelte Sänger Klaus Meine.

Jetzt haben sie unter dem (programmatischen?) Titel „Return to Forever“ ein neues Album vorgelegt. Es bietet – je oller, je doller – noch einmal alle typischen Scorpions-Zutaten, von mitsingbaren Stadionnummern (wie die Single-Auskoppelung „We Built This House“, „Catch Your Luck And Play“) über Balladen („House of Cards“,„Eye of the Storm“,„Gypsy Life“,„Who We Are“) – bis hin zu Belanglosigkeiten.

Ab Mai geht die Truppe wieder auf eine ausgedehnte Tour. Auf Konzerte in Deutschland müssen Scorpions-Fans – von zwei Festival-Auftritten dieses Jahr im August in Eckernförde und in Coburg abgesehen – jedoch bis zum März 2016 warten.

Scorpions Return to Forever Sevenone Music (Sony Music), 2015 www.sonymusic.de  www.the-scorpions.com/

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