© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  11/15 / 06. März 2015

Meldungen

„Focus“: Rummel um Korrespondentenabzug

Moskau. Der Focus verzichtet auf einen Rußlandkorrespondenten. So stellt es zumindest Boris Reitschuster dar, der vor 16 Jahren das Büro dort aufgebaut hat. Auf seinem Blog klagt er über den Abschied und schreibt wörtlich: „Ich bin hier, weil ich es schließen muß.“ Der den Focus herausgebende Burda-Verlag entgegnet, daß Reitschuster schon vor drei Jahren seinen Lebensmittelpunkt aus Moskau wegverlegt habe, und kündigte an, Rußland wie bisher künftig durch freie Mitarbeiter abdecken zu wollen. In den letzten Jahren war vermehrt Kritik am Rückzug deutscher Leitmedien aus Rußland laut geworden, was als Beleg für die Verschlechterung der Beziehungen gewertet wird. 2013 hatte der Ex-Moskau-Korrespondent Gerd Ruge den Mangel an „regelmäßiger Berichterstattung“ beklagt. Zuvor hatte unter anderem die Zeit ihren Mann dort abgezogen. (rg)

 

Gauweiler kritisiert „FAZ“ wegen Gastbeiträgen

Frankfurt. Die FAZ und die FAS haben zwei Gastbeiträge von Regierungsagenten zur Euro-Rettungspolitik veröffentlicht, ohne dies kenntlich zu machen. Das hat der Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler in einem Leserbrief kritisiert. Beide Autoren, Ulrich Häde und Martin Nettesheim, wurden als Juraprofessoren vorgestellt. Häde ist Prozeßvertreter der Bundesregierung und Nettesheim des Bundestages in einem Verfahren gegen die EZB-Politik. Für den Leser entstehe der Eindruck, sie publizierten „als neutrale Wissenschaftler“, klagte Gauweiler, während sie in Wahrheit die Meinung ihres jeweiligen Auftraggebers wiedergäben und die Auwirkungen des EZB-Ankaufprogramms herunterspielten. (rg)

 

Frankreich drängt auf noch schnellere Internetkontrolle

Paris. Die französische Regierung hat Facebook, Google und Twitter um noch schnellere Kollaboration bei Zensurmaßnahmen gebeten. Der sozialistische Innenminister Bernard Cazeneuve ist eigens nach Silicon Valley gereist, um die amerikanischen Internetgiganten zur Zusammenarbeit beim sogenannten Anti-Terror-Kampf zu bewegen. „Wenn eine Untersuchung läuft, wollen wir nicht immer erst auf Regierungsebene darüber sprechen, weil das so lange dauert“, so Cazeneuve. Medienberichten zufolge reagierten die IT-Riesen zurückhaltend auf die Bitte. (rg)

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