© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/15 / 13. März 2015

Meldungen

Pfarrer will Prostituierte für Asylbewerber

MÜNCHEN. Der evangelische Geistliche Ulrich Wagner hat gefordert, Asylbewerbern kostenlose Besuche bei Prostituierten anzubieten. „Diese Männer haben ein sexuelles Bedürfnis. Da machen wir aber die Augen zu, so weit denkt niemand“, begründete der Pfarrer im Ruhestand seinen Vorschlag gegenüber dem Münchner Merkur. „Der Gedanke kam, als mir ein Freund erzählt hat, daß in sein Dorf 100 Asylbewerber kommen und jetzt viele Angst hätten, daß so viele Männer die Frauen im Ort belästigen könnten. Ob begründet oder nicht: Diesen Ängsten will ich damit begegnen. Denn es gibt sie“, sagte Wagner. Unschlüssig zeigte er sich, wie die Bordellbesuche finanziert werden sollen. „Mein erster Gedanke ist gar nicht, wer das bezahlt. Aber es gab ja mal einen Hartz-IV-Empfänger, der erklagen wollte, daß ihm seine Bordellbesuche bezahlt werden. Der hatte natürlich keinen Erfolg.“ Vielleicht finde sich jedoch ein Unterstützerkreis, der das bezahlt. „Vielleicht erklärt sich auch ein Bordellbesitzer bereit, ein gutes Werk zu tun. Am Vormittag ist da ja eh nicht viel los, vermute ich.“ Angst vor Kritik hat Wagner nicht. „Wer darf denn sowas noch sagen, wenn nicht ein evangelischer Pfarrer?“ Auch nicht vor der Evangelischen Kirche: „Ich halte die neuerliche Tendenz in der Kirche für ganz schlimm, anderen vorzuschreiben, welche Meinung sie zu haben haben. Wir sind nicht in Nordkorea.“ Wagner leitete etwa 40 Jahre die evangelische Carolinenkirche in Obermenzing. (ho)

 

Urheberrecht: Grütters fordert besseren Schutz

KÖLN. Mit Blick auf die anstehende Novellierung des Urheberrechts hat sich Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) für einen nachhaltigen Schutz des geistigen Eigentums ausgesprochen und ein Positionspapier mit Forderungen vorgelegt. „Ein ungebändigter digitaler Internetkapitalismus, der nicht zuletzt Ängste vor übermächtigen internationalen Akteuren entstehen läßt, ist mit unserer sozialen Marktwirtschaft unvereinbar. Künstler und Kreative müßten von ihrer Arbeit leben – und nicht nur knapp überleben – können“, sagte Grütters am Dienstag in Berlin. Die für die analoge Welt entwickelten, bewährten Rechtsgrundsätze im Urheberrecht müßten auch in der digitalen Welt gelten. „Technische Machbarkeit, Bequemlichkeit oder Gratis-Mentalität dürfen nicht die Maßstäbe einer zeitgemäßen Urheberrechts- und Netzpolitik sein“, heißt es in ihrem Positionspapier. Nach der Koalitionsvereinbarung von CDU/CSU und SPD soll das zuletzt 2007 überarbeitete Urheberrecht an die neuen digitalen Bedingungen angepaßt werden. (tha)

www.kulturstaatsministerin.de

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