© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/15 / 03. April 2015

Meldungen

Demenz: Alternative Wege in der Betreuung

BERLIN. Die Robert-Bosch-Stiftung hat das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf in Hamburg unter 200 Bewerbern ausgewählt, in denen modellhaft umfassende Konzepte entwickelt werden sollen, um die Versorgung von Demenzpatienten in Akutkrankenhäusern zu verbessern. Die Arbeit in der Alsterdorfer Station „David“ wird daher vom ersten Tag wissenschaftlich begleitet. Nach dem Abschluß der Aufbauphase steht in diesem Frühjahr eine zweite Forschungsarbeit an, die „harte Fakten“ des Klinikalltags ermitteln soll. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob das deutlich erhöhte „Mehr an Betreuung“ in Alsterdorf dazu führt, weniger Medikamente verabreichen und demente Patienten seltener fixieren zu müssen. Zu überprüfen sei zudem, ob die Verweildauer sinke, wenn Patienten intensiver betreut würden (Deutsches Ärzteblatt, 7/15). (fd)

www.aerzteblatt.de

 

Geckos als Lehrmeister der Halbleiterindustrie

Weinheim. Geckopfoten weisen auf ihrer Unterseite Lamellenstrukturen auf, die Millionen kleiner Härchen bergen. Diese verzweigen sich in mehrere Milliarden spatelförmige Plättchen, die dafür sorgen, daß die Tiere über die nötige Haftkraft verfügen, um an Zimmerdecken spazierengehen zu können. Von diesen Naturkräften möchte ein Physikerteam der Universität des Saarlandes profitieren. Es löst die Mikromillimeter kleinen Lamellenstrukturen von den Zehen lebender Geckos, um im Experiment den Ablauf der Bewegung zu studieren. Ziel ist die Aufklärung des Wechselspiels aller beteiligten intermolekularen Kräfte, um das neugewonnene Wissen in der Lack- und in der Halbleiterindustrie zu verwerten, wo es gilt, die Stabilität von Beschichtungen zu optimieren (Physik Journal, 1/15). (dm)

www.pro-physik.de

 

Climate Engineering: Begrenzte Chancen

Stuttgart. Seit 2009 befaßt sich die Deutsche Forschungsgemeinschaft in Bonn (DFG) mit Geo-Engineering oder Climate Engineering (CE), also dem Instrumentarium, den CO2-Anstieg in der Atmosphäre mit technischen Mitteln zu stoppen oder zu verlangsamen, um den Klimawandel abzuschwächen. Bisher, so bilanziert Dirk Kunert die Forschungen zum CE (Naturwissenschaftliche Rundschau, 1/15), seien die Resultate jedoch ernüchternd, da der Nutzen einzelner CE-Maßnahmen sich als begrenzt erweise. Statt dessen scheinen traditionelle Maßnahmen wie Aufforstungsprojekte sinnvoller zu sein. Letztlich bleibe nur die Reduzierung von CO2-Emissionen als effektivste Waffe, um den Klimawandel zu bekämpfen. (ck)

www.naturwissenschaftliche-rundschau.de

 

Erkenntnis

„Es ist das erste Mal, daß ein Fahrzeug von der Erde diese Distanz auf der Oberfläche eines fremden Planeten gefahren ist.“

John Collas, Leiter des „Opportunity“-Projekts bei der Nasa, über den Mars-Rover, der vergangene Woche die Marathonmarke von 42,195 Kilometern erreichte.

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