© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/15 / 10. April 2015

Meldungen

Reparationen: Athen fordert 287,7 Milliarden

ATHEN. Die griechische Regierung hat erstmals konkrete Zahlen im Streit um deutsche Reparationszahlungen genannt. Der griechische Vize-Finanzminister Dimitris Mardas sprach bei einer Sitzung im Parlament von 278,7 Milliarden Euro. Hintergrund ist die Untersuchung eines sechsköpfigen Parlamentsausschusses. Die Reparationszahlungen für die Besetzung Griechenlands im Zweiten Weltkrieg sind bereits seit Jahren ein Streitthema in den Beziehungen zwischen Athen und Berlin (JF 13/15). Seit dem Amtsantritt des sozialistischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras fordert Athen verstärkt Entschädigungszahlungen von Deutschland. Damit könnten nach dem Willen der Athener Regierung Löcher im Staatshaushalt geschlossen und Sozialausgaben erhöht werden. Die Bundesregierung hat Reparationszahlungen dagegen bisher strikt abgelehnt. (ho)

 

USA sieht Ägypten wieder als Militärpartner

KAIRO. Ägyptens Präsident Abdel-Fattah al-Sisi hat die Ankündigung der USA begrüßt, seinem Land wieder Militärhilfe zu gewähren. Vergangene Woche hatte das Weiße Haus verlautbaren lassen, daß Amerika „im Interesse der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten“ Ägypten mit zwölf Kampfflugzeugen, 20 Harpoon-Raketen und bis zu 125 Panzern beliefern werde. Mit der militärischen Ausrüstung soll die arabische Militärmacht in der Region unterstützt werden, um gegen die Huthi-Rebellen im Jemen und den IS in Libyen zu kämpfen. Wa-shington will zudem die finanzielle Unterstützung des ägyptischen Militärs von jährlich 1,3 Milliarden weiterführen. Die USA hatten die Hilfe eingefroren, nachdem das Militär 2013 den amtierenden Präsidenten Mohammed Mursi abgesetzt hatte. (eh)

 

Genozid: US-Türken starten „Gegenangriff“

WASHINGTON. Der lange schwelende Streit zwischen Türken und Armeniern ist wieder neu entflammt. Dabei geht es um die Anerkennung des von den Türken geleugneten Genozids an Armeniern 1915 im Osmanischen Reich. Kurz vor dem 24. April, der von den Armeniern als Jahrestag betrachtet wird, haben amerikanische Türken jetzt die Kampagne „Laßt die Geschichte entscheiden“ gestartet. Sie reagierten damit auf eine Initiative der armenischen Lobby in Amerika, den Genozid offiziell von den USA anerkennen zu lassen. Im Zuge der türkischen Kampagne wurden in Washington, New York, Texas und Massachusetts Plakate mit der Aufschrift „Vereint uns, statt uns teilen“ aufgehängt. Zudem ist für den 24. April ein „Friedens- und Solidaritätsmarsch“ geplant, der an der türkischen Botschaft in Washington enden soll. Genau dort findet jedes Jahr eine Demonstration der Armenier statt. (eh)

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