© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/15 / 10. April 2015

Meldungen

„Bild“: Wilhelm Saure siegt gegen Behörde

Leipzig. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben muß Wilhelm Saure die Höhe der Miete für den Flughafen Tempelhof nennen. Die Organisatoren der Modemesse Bread & Butter hatten den stillgelegten Airport mehrfach angemietet. Der Bild-Reporter erhielt auf Nachfrage keine Information über den Preis, der dafür gezahlt wurde. Er klagte daraufhin durch mehrere Instanzen, bis er nun vor dem Bundesverwaltungsgericht Leipzig recht bekam: Pressevertreter können demnach von Behörden auch dann Auskunft verlangen, wenn dies vermeintliche Geschäftsgeheimnisse betrifft. Saure zum Branchendienst kress.de: „Das Urteil stärkt das Auskunftsrecht der Presse und ist ein klares Signal für mehr Transparenz.“ (rg)

 

Deniz Yücel wechselt von der „taz“ zur „Welt“

Berlin. Deniz Yücel trennt sich nach acht Jahren von der taz und fängt bei der Welt als Türkeikorrespondent an. Der türkischstämmige Kolumnist hatte Thilo Sarrazin 2012 in einem Text einen neuen Schlaganfall gewünscht. Die taz mußte dem früheren Bundesbanker Sarrazin daraufhin 20.000 Euro Entschädigung zahlen. (rg)

 

Snowden-Vertraute Harrison hat kein Telefon

Berlin. Sarah Harrison hat kein Telefon und versendet alle ihre elektronische Post verschlüsselt. Das hat die Vertraute von Edward Snowden und Julian Assange der Computerwoche verraten. Die englische Journalistin gab zu bedenken, daß Quellenschutz für Journalisten durch die staatliche Onlineüberwachung immer schwieriger werde, denn „immer weniger Kollegen sind auf der Straße unterwegs, um ihre Informanten persönlich zu treffen“. Auf der anderen Seite bestehe die Gefahr, paranoid zu werden. Bei der Verschlüsselung von E-Mails sei sie sehr konsequent: Wer nur einzelne E-Mails verschlüssele, der mache sich erst recht interessant für Geheimdienste, die sich dann auf die unverschlüsselten Daten konzentrieren könnten. Harrison, die de facto in Deutschland im Exil lebt, lobte die hiesige Situation für Whistleblower: „Es gibt etwas Einzigartiges an Deutschland, das es so nirgendwo anders auf der Welt gibt – die Akzeptanz aktivistischer Arbeit.“ (rg)

www.computerwoche.de

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