© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/15 / 17. April 2015

Zitate

„Jeder, der nicht ‘Hurra!’ schreit, wenn Flüchtlinge untergebracht werden sollen im Ort, der wird als Rassist beschimpft. Also es mangelt an einer sachlichen, nüchternen und differenzierten Diskussion über die Problematik, und das sieht vor Ort dann immer anders aus als in Berlin oder in der jeweiligen Landeshauptstadt. Hier sollten wir sachlicher mit umgehen und sollten auch den Bedenken der Bevölkerung, wo sie vorhanden sind, Rechnung tragen.“

Klaus Schroeder, Politikwissenschaftler an der FU Berlin, im Deutschlandfunk am 8. April 2015



„In der großen Koalition hat der Steuerzahler offensichtlich keine schlagkräftige Lobby. Das macht das Leben für Schäuble einfacher – aber auch nur für ihn.“

Manfred Schäfers, Korrespondent, in der „FAZ“ vom 8. April 2015



„Was in Deutschland als ‘rechts’ bezeichnet wird, schließt konservative Werte, aber auch Ultra-Nazis mit ein. Das ist das Problem: Es werden keine Unterschiede gemacht.“

Philipp Burger, Sänger der Südtiroler Band Frei.Wild, im Interview bei „Spiegel Online“ am 9. April 2015



„Sie stellen Enthauptungen und Massaker ins Netz und entfalten so mit kleinem Einsatz eine gewaltige Wirkung, während Dissidenten ihr Leben riskieren, wenn sie auch nur ein kritisches Wort über den Islam posten. Auf das Internet als Treibriemen der ‘Reformation’ zu setzen, halte ich für leichtfertig. Schon den Kommunismus, der gerade einmal siebzig Jahre währte, zu reformieren, erwies sich als unmöglich. Er mußte kollabieren. Eine zwanzigmal ältere Religion zu entrümpeln, dürfte noch aussichtsloser sein.“

Henryk M. Broder, Kolumnist, in der „Welt“ vom 10. April 2015



„Es leuchtet ein, daß eine Gesellschaft, die viele Leute von außerhalb aufnimmt, auch von diesen etwas einfordern muß: daß sie verstehen, wohin sie gekommen sind. Wir schaffen Platz für sie, aber sie müssen auf uns zukommen, und sie können daher nicht erwarten, ihre alten gesellschaftlichen Modelle in unser Land mitzubringen. (...) Daß der November hier schon Ende Oktober beginnt und bis März dauert, ist nicht lustig, wenn man aus einem Land mit warmem Klima kommt. Bei soviel Grau kann man traurig werden. Aber so sind die Lebensbedingungen hier. Zu diesem Klima, das Einwanderer akzeptieren müssen, gehört auch das geistige Klima, das Dänemark von alters her dominiert; genau wie Wind und Wetter.“

Margrethe, dänische Königin, in der „Berlingske“ vom 11. April 2015



„Der Euro hat seit seiner Einführung über 30 Prozent seines Wertes gegenüber dem Schweizer Franken verloren. Schön, meinen die einen. Dann können wir mehr Waren in die Schweiz exportieren, das sichert und schafft Arbeitsplätze. Doch nicht der Euroraum hat Vollbeschäftigung, Wachstum und Wohlstand, sondern die kleine Schweiz. Für weite Teile des Euroraums ist dies nur Wunschdenken. Nicht eine möglichst billige Währung schafft daher Wohlstand für alle, sondern eine möglichst teure Währung.“

Frank Schäffler, Euro-Kritiker und FDP-Politiker, in der „Huffington Post“ am 13. April 2015