© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 18/15 / 24. April 2015

Meldungen

Keine Rezepte gegen Dschihadisten

Barcelona. Ohne konkrete Beschlüsse ist in der vergangenen Woche das Gipfeltreffen der EU-Außenminister zu Ende gegangen. Auf der Agenda der Konferenz – an der auch ranghohe Politiker aus Algerien, Marokko, Libyen, Tunesien, Israel, Palästina, dem Libanon, Jordanien und Ägypten teilnahmen – stand vor allem die Bedrohung durch den militanten Islam (JF 16/15). In einer Absichtserklärung formulierten die EU-Staaten ihre Bereitschaft, vor allem der Jugend in den arabischen Staaten eine Perspektive zu eröffnen. Sie soll nicht nur wirtschaftliche Verbesserungen nach sich ziehen, sondern auch zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem gewaltbereiten Islam führen. Nach Angaben der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini ist dabei vor allem an eine intensivere Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Jugendarbeit und der Erziehung gedacht. (ml)

USA: Skandal um falsche Haaranalysen

WASHINGTON. Das US-Justizministerium und das FBI haben zugegeben, jahrzehntelang falsche Haaranalysen vor Gericht verwendet zu haben. Insgesamt sollen bei einer Untersuchung rund 2.500 Fälle auf fehlerhafte Haar- und Gewebeanalysen geprüft werden. Ein erstes Zwischenergebnis: In 257 von bereits 268 untersuchten Fällen hat das Kriminallabor des FBI falsche Haaranalysen geliefert. 32 Fälle endeten mit dem Verhängen der Todesstrafe, davon wurden 14 Verurteilte bereits hingerichtet oder sind im Gefängnis gestorben. Verteidiger und Staatsanwälte in 46 Staaten sollen jetzt prüfen, ob es Gründe für eine Berufung gibt. In vielen Fällen waren die Haaranalysen jedoch nicht die einzigen Beweise gegen den Angeklagten. (eh)

Morde an ukrainischen Regierungskritikern

Kiew. Die Serie von Morden an Kritikern der ukrainischen Regierung reißt nicht ab. Am Donnerstag vergangener Woche wurde der Journalist Oles’ Busina in Kiew auf offener Straße erschossen, am Tag zuvor der frühere Parlamentsabgeordnete Oleh Kalaschnikow vor seiner Wohnung. Beide waren Opponenten des prowestlichen Kurses der Regierung Jazenjuk. Gegen Kalaschnikow waren im März Vorermittlungen aufgenommen worden. Der Politiker war Haupt­organisator der brutalen Störaktionen gegen den Euromaidan in Kiew im Winter 2013/14. Zwischen Januar und März war eine Reihe von höheren Parteigängern des geflohenen ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch ermordet worden oder unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen. Der ukrainische Geheimdienst dementierte bereits, daß eine Organisation namens Ukrainische Aufstandsarmee, die sich zu fünf der Morde bekannte, überhaupt existierte. (ru)

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