© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/15 / 01. Mai 2015

Meldungen

„Bürgerfonds“: Ein Griff in die Taschen der Bürger

HAMBURG. Der Bund der Versicherten (BdV) hat den Vorschlag, durch einen „Bürgerfonds“ die marode Infrastruktur zu erneuern, scharf kritisiert. „Die Regierung bläst zum Angriff auf die Spargroschen der Versicherten“, warnte BdV-Vorstandssprecher Axel Kleinlein. Nach diesen Plänen würden die Bürger dreimal zur Kasse gebeten: „Als erstes zahlt der Bürger die Renovierung der Straße, dann zahlt er die Maut, und schließlich übernimmt er auch das Risiko, daß das Projekt in die Hose gehen kann, auch das kostet Geld“, erläuterte der Versicherungsmathematiker Kleinlein. Zudem gefährdet das Fondsmodell die Sicherheit der Altersvorsorge: „Die Versicherungsunternehmen fordern schon jetzt die Politik auf, speziell für Infrastrukturprojekte laxere Sicherheitsbestimmungen einzuführen“, so Kleinlein. „Leidtragende sind dann die Sparer, deren Gelder vom Versicherer in Fehlinvestitionen geleitet werden.“ Hätte es einen aus Versichertengeldern gespeisten „Bürgerfonds“ schon früher gegeben, so wäre die Rente im Flughafen Berlin-Brandenburg oder der Elbphilharmonie Hamburg versandet. (fis)

www.bundderversicherten.de


Deutsche Bank schließt Milliarden-Vergleich

FRANKFURT/MAIN. Die Deutsche Bank muß im Libor-Skandal mit insgesamt 2,5 Milliarden Dollar (2,33 Milliarden Euro) die höchste Buße aller beteiligten Banken zahlen. Der Dax-Konzern schloß damit einen Vergleich mit dem US-Justizministerium, der Derivate-Aufsicht CFTC, der New Yorker Finanzaufsicht DFS sowie der britischen Aufsichtsbehörde FCA. 2012 war bekanntgeworden, daß mehrere Großbanken wie Barclays, die Royal Bank of Scotland (RBS) oder die Schweizer UBS Referenzzinssätze wie Libor oder Euribor betrügerisch manipuliert und damit Milliardengewinne eingestrichen hatten. Von der EU-Kommission war die Deutsche Bank bereits 2013 zu einer Strafe von 725 Millionen Euro verurteilt worden (JF 51/13). (fis)

www.cftc.gov


Starinvestor wettet gegen Bundesanleihen

DENVER. Der Investor Bill Gross spekuliert auf einen Zinsanstieg für langfristige deutsche Staatsanleihen. Seiner Meinung nach ist der Abstand zu den Zinsen amerikanischer Anleihen zu hoch. Auf Twitter spricht der Ex-Chef der Allianz-Tochter Pimco von der Zeit seines Lebens für eine Positionierung für steigende Zinsen („Shorts“). In einer ähnlichen Situation im Großbritannien der 1990er Jahre gewann Gross mit einer Wette gegen das britische Pfund eine Milliarde Dollar. Die Wirtschaftsagentur Bloomberg rechnet hingegen mit einem Zinsanstieg von nur 0,1 Prozentpunkten. (cop)

twitter.com/januscapital