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JF Intern
Stinksauer auf die Bahn
Thorsten Thaler

Dienstagmorgen dieser Woche, kurz vor neun Uhr, bietet sich in den Verlags- und Redaktionsräumen der JUNGEN FREIHEIT ein überraschendes Bild: Alle Mitarbeiter sind an Bord. Was wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist es an diesem ersten Tag des bundesweiten Bahnstreiks beileibe nicht. Etliche Kollegen haben eine weite Anreise aus dem Umland Berlins, sind auf Regionalzüge und S-Bahnen angewiesen. Zwei Redakteure kommen aus Potsdam-Babelsberg, eine Grafikerin aus Eberswalde, eine Vertriebs- und Leserdienst-Mitarbeiterin aus Erkner. Ihre Begeisterung über die nun deutlich längeren Fahrtzeiten hält sich in engen Grenzen.

Das ist freilich noch gar nichts im Vergleich zu jenen beiden JF-Kollegen, die aus Braunschweig und aus Leipzig mit dem Zug anreisen. Der eine hat sich nun gleich für mehrere Tage eine provisorische Übernachtungsstätte in Berlin besorgt, der andere fährt seine Strecke mit dem Fernbus; genervt von den Umständlichkeiten und stinksauer auf Claus Weselsky, den Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), sind sie beide.

Apropos Weselsky: Eine Umfrage unter allen vom Bahnstreik betroffenen JF-Mitarbeitern hat Antworten zutage gefördert, die wir hier gern wiedergegeben hätten, die aber allesamt nicht zitierfähig sind.