© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/15 / 15. Mai 2015

Innenminister de Maizière stellt Kriminalstatistik vor
Alle fünf Sekunden
Henning Hoffgaard

Wie sich die Aussagen ändern. „Deutschland ist sicherer geworden“, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) 2010. Fünf Jahre später klingt das etwas anders: Die Bürger könnten nun „alles in allem sicher leben“. Hinter diesem „alles in allem“ verbergen sich mehr als sechs Millionen Straftaten. Alle fünf Sekunden wird in Deutschland ein Verbrechen begangen. Eins, zwei, drei, vier, fünf. Wieder ein Wohnungseinbruch, wieder eine Schlägerei, wieder ein Portemonnaie weg. Und das sind nur die offiziellen Zahlen. Zehntausende Fälle von Internetbetrug tauchen gar nicht mehr in der Statistik auf, da die Behörden nicht wissen, wo die Täter sitzen.

Hinzu kommt: Viele Straftaten, wie etwa Fahrraddiebstähle oder andere als „Alltagskriminalität“ verharmloste Delikte, werden gar nicht mehr angezeigt. Zur Wahrheit gehört dabei auch, daß der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger auf fast 30 Prozent gestiegen ist. Deutschland hat sich die Kriminalität importiert. Aber darüber redet lieber niemand.

Wie beim Extremismus. Die meisten Gewalttaten, die meisten Körperverletzungen und sogar ein Tötungsdelikt gehen auf das Konto der linksextremen Szene. Gegenmaßnahmen? Fehlanzeige! Ist ja laut Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) eh nur ein „aufgebauschtes Problem“. Ehrlich wäre es gewesen, wenn de Maizière gesagt hätte: „Deutschland ist unsicherer geworden.“