© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/15 / 05. Juni 2015

CD-Kritik: Helloween
Hochgeschwindigkeit
Thorsten Thaler

Als das neue Album der deutschen Speed- und Power-Metal-Band Helloween, „My God-Given Right“, vergangenen Freitag erschien, listete es Amazon in seiner Musiksparte Heavy Metal auf Platz eins. Es ist das fünfzehnte Studioalbum der Kürbisköpfe, deren inzwischen 30jährige Bandgeschichte lange Zeit von personellen Umbesetzungen – heutige Szenegrößen wie Kai Hansen und Michael Kiske verließen die Band, der Schlagzeuger Ingo Schwichtenberg nahm sich das Leben, sein Nachfolger Uli Kusch wurde gefeuert – und Ärger mit Plattenfirmen geprägt war. Dennoch haben sie sich nie auf ihren beiden frühen Meisterwerken „Keeper Of The Seven Keys Part I/II“ (1987/88) ausgeruht.

Davon kündet nun auch das erdige, schnörkellose Schwermetall auf ihrem jüngsten Opus, erneut produziert von Charlie Bauerfeind. Vom Start weg („Heroes“, „Battle’s Won“) knallen einem furiose Gitarrensalven und Double-Bass-Attacken um die Ohren. In diesem Hochgeschwindigkeitsmodus geht es dann bis zum komplexen, über sieben Minuten langen Rausschmeißer „You, Still Of War“ weiter; von den insgesamt 13 Titeln – die DigiPak-Version mit einem phantastischen 3D-Cover enthält zwei Bonusstücke – kann allenfalls „Like Everybody Else“ als Halbballade durchgehen. Anspieltips: „My God-Given Right“, „Lost In America“, „If God Loves Rock ’n’ Roll“.

Helloween My God-Given Right Nuclear Blast 2015  www.nuclearblast.de www.helloween.org