© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/15 / 12. Juni 2015

Meldungen

Türkei: Erdogan attackiert kritische Medien

ANKARA/BERLIN. Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat der türkischen Regierung vorgeworfen, Journalisten zu schikanieren. Wenn Medien ständigen „Einschüchterungen der Behörden ausgesetzt" seien, könnten sich Bürger nicht mehr ausreichend informieren, sagte Geschäftsführer Christian Mihr. Hintergrund ist ein Verfahren gegen den Chefredakteur der Zeitung Cumhuriyet. Das Blatt hatte Ende Mai Material veröffentlicht, das eine Unterstützung der Terrorgruppe „Islamischer Staat" durch die Türkei nahelegt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines Verstoßes gegen das Anti-Terror-Gesetz. Dem Chefredakteur droht nun eine lebenslange Haftstrafe. (ho)


400.000 Euro für politisch korrektes TV

BERLIN. Die Bundeszentrale für politische Bildung gibt jährlich etwa 400.000 Euro für die Förderung politisch korrekten Fernsehens aus. Im vergangenen Jahr profitierte davon unter anderem die RTL-II-Seifenoper „Köln 50667". Die zuständige Produktionsfirma sei unterstützt worden, „einen Themenstrang zu Alltagsrassismus zu entwickeln", sagte der zuständige Fachrefrent der Bundeszentrale, Clemens Stolzenberg, der taz. Ebenfalls gefördert wird die am 14. Juni startende zweite Staffel der RTL-II-Sendung „Zeit für Helden", in der Passanten in gestellten Situationen beobachtet werden, wenn etwa ein lesbisches Paar beschimpft wird. (ho)


ARD und ZDF von Fifa-Affäre unbeeindruckt

HANNOVER. Die Korruptionsaffäre des Weltfußballverbandes Fifa hat keinen Einfluß auf die Übertragung der Spiele im öffentlichen Rundfunk. „Die bereits geschlossenen Verträge über die TV-Rechte der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 sind von der neuen Situation nicht betroffen", sagte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz. Die Weltmeisterschaften 2018 und 2022 werden in Deutschland von ARD und ZDF übertragen. Die gebührenfinanzierten Sender geben dafür 214 beziehungsweise 218 Millionen Euro aus. Sollte Katar (2022) die WM entzogen werden, hat dies keinen Einfluß auf die Ausstrahlung. ARD und ZDF haben sich die Rechte unabhängig vom Austragungsort gesichert. (ho)


Wenn man den Mächtigen nach dem Maul schreibt, bekommt man die besseren Honorare.


Harald Schumann vom „Tagesspiegel" kritisiert die Korrumpierbarkeit der Medienbranche