© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 27/15 / 26. Juni 2015

Polit-Aktivisten buddeln vor dem Kanzleramt
Alles Lüge!
Fabian Schmidt-Ahmad

Kunst darf alles, auch dreiste Lügen von sich geben. „Europa hat den Einwanderern den Krieg erklärt – ein Krieg, dem ausschließlich Zivilisten zum Opfer fallen“, behauptet das „Zentrum für Politische Schönheit“ (siehe Seite 18). Diese Opfer sollten in einem Spektakel „direkt zu ihren bürokratischen Mördern“ nach Berlin gebracht werden. Natürlich gab es keine Leichen und auch keine Bagger, die den Platz vor dem Kanzleramt stürmen und in ein Gräberfeld verwandeln sollten. Am Ende waren es doch nur Spielzeugbagger, die vor einem türkischen Leichenwagen hergezogen wurden. Der war allerdings echt. Immerhin. 

Anders sieht es dagegen aus, wenn Kunst zum Vehikel von Machtpolitik wird. Dann entscheidet die passende Gesinnung über ihre Freiheit. Wenn Lebensrechtler mit Kreuzen durch Berlin ziehen, um gleichfalls an Opfer eines Krieges zu erinnern, der uns in unserem sittlich-moralischen Selbstverständnis bei weitem mehr erschüttern sollte, dann dürfen diese verhöhnt und bedrängt werden, als wären sie Verbrecher. Probleme, die das „Zentrum für Politische Schönheit“ nicht kennt, da es in Wirklichkeit Auftragskunst der herrschenden Klasse produziert. 

Das ist aber keine Kunst mehr. Das ist Propaganda. Diese kann keine dreisten Lügen von sich geben. Sie ist die Lüge.