© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 27/15 / 26. Juni 2015

Meldungen

Agrarproduktion beeinflußt CO2-Kreislauf

stuttgart. Forscherteams aus den USA und China haben unabhängig voneinander die Ursache für die starken saisonal-periodischen Schwankungen bei der Zu- und Abnahme des CO2-Gehalts in der Erdatmosphäre ermittelt. Die Amplituden der seit 1961 aufgezeichneten Kurve schlügen immer stärker aus, weil sich der Einfluß der gestiegenen Agrarproduktion auf den globalen CO2-Kreislauf bemerkbar mache. Dieser Prozeß gehe einher mit der Explosion der Weltbevölkerung, die zwischen 1961 und 2010 von drei auf sieben Milliarden angewachsen ist. Bedingt durch neue Sorten von Mais, Reis und Sojabohnen, die Mechanisierung der Landwirtschaft sowie erhöhten Verbrauch von Dünger und Pflanzenschutzmitteln konnte eine Verdreifachung der Agrarproduktion erzielt werden. (Naturwissenschaftliche Rundschau, 4/15)

 www.naturwissenschaftliche-rundschau.de





Medizinische Lehren aus der Ebola-Epidemie

berlin. Das erst Ende Dezember 2014 in Monrovia eröffnete Bundeswehr-Behandlungszentrum stehe symptomatisch für die verspätete internationale Reaktion auf die Ebola-Epidemie in Westafrika. Es sei dort nie ein Ebola-Patient behandelt worden, bis heute diene es „normalen“ Kranken. Trotzdem, so lautete auf dem 118. Deutschen Ärztetag die Lehre aus der Ebola-Epidemie, die 11.000 Tote forderte, gebe es keine Alternative zu Hilfseinsätzen an Ort und Stelle. Die Evakuierung und Therapie von Seuchenopfern in europäischen Kliniken sei weder logistisch noch finanziell machbar, obwohl sich hier die Überlebenschance von 22 auf 70 Prozent erhöhe. Die eine Million Euro teure, vierwöchige Therapie eines Ebola-Patienten in Frankfurt stimme aber zuversichtlich, daß man bei der zu erwartenden nächsten globalen Epidemie zumindest infizierte Einreisende erfolgreich behandeln könne (Deutsches Ärzteblatt, 20/15). (rs)

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Meeresforschung: Kubas Korallengärten

new york. Die Annäherung zwischen den USA und Kuba öffnet die Karibik-Insel auch US-Meeresforschern. Die größte Anziehungskraft übt dabei eine sich über 80 Kilometer erstreckende Kette von 250 Korallen- und Mangroven-Eilanden an Kubas Südküste aus. Dank einer strengen Umweltpolitik liegt hier der am besten erhaltene Korallengürtel der Karibischen See. Der Fischreichtum übertrifft den der anderen, auch durch den Tauchtourismus schwer geschädigten karibischen Korallenriffe um das Achtfache. Sollten sich die Beziehungen zwischen Havanna und Washington weiter normalisieren, drohe auch diesen Korallenlandschaften die touristische Erschließung (Scientist, 15. Mai 2015). (ck)





Erkenntnis

„Die Ressourcen der Erde werden auch geplündert durch ein Verständnis der Wirtschaft, das ausschließlich das unmittelbare Ergebnis im Auge hat.“

Papst Franziskus in der neuen Enzyklika „Laudato Si“, die dem Umweltschutz gewidmet ist.