© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/15 / 03. Juli 2015

Frisch gepresst

Veggie. Warum sollte man eigentlich Vegetarier werden? Weil es gesünder ist? Weil man so die Tiere schützt? Oder weil man gar einen Beitrag zur Rettung der Welt leisten kann? Von dem Lebensmittelchemiker Udo Pollmer, dem Agrarstatistiker Georg Keckl und dem gelernten Landwirt Klaus Alfs werden wir in ihrer Kampfschrift eines Besseren belehrt. Die Autoren folgen bewußt der „Sprunghaftigkeit“ veganer Pseudoargumentation und widmen sich allen paar Seiten einem anderen Thema. Ihre „75 Fakten zum vegetarischen Wahn“ bringen so manches (Vor-)Urteil über den Fleischverzicht ins Wanken. Zum Beispiel die Behauptung, Tierfuttererzeugung blockiere Agrarflächen. Die Autoren machen deutlich, daß längst nicht jede Fläche für Getreideanbau geeignet ist. Auch für die in der Veggie-Szene beargwöhnten Jäger brechen die Autoren eine Lanze: Wenn Rehe und Hirsche nicht mehr bejagt würden, könnten Mischwälder wie wir sie kennen aus unserer Kulturlandschaft verschwinden. Wer sich sein Essen also nicht von Vegetarier-Propaganda madig machen lassen will, der findet in diesem knapp 200 Seiten starken Buch einen Fundus an guten Argumenten, sein Wiener Schnitzel auch morgen noch mit gutem Gewissen genießen zu können. (fl)

Udo Pollmer, Georg Keckl, Klaus Alfs: Don‘t go Veggie! 75 Fakten zum vegetarischen Wahn. S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2015, broschiert, 222 Seiten, 19,80 Euro




Ukraine-Konflikt. Wie bei den zentralen politischen Schicksalsfragen „Einwanderung“ und „Europa“, so wirken die bundesdeutschen Leitmedien im „Ukraine-Konflikt“ auffällig gleichgeschaltet. Viele FAZ-, Zeit- oder ARD-Kommentare zu diesem Thema lesen sich daher wie Pressemitteilungen aus dem US-Außenministerium. Gegenöffentlichkeit, so meint Michael Gernhart, finde der um seine Informationsfreiheit bangende Zeitgenosse fast nur noch in den Blogs, Foren und sozialen Netzwerken des Internets. Aus dieser Flut alternativer Berichte und Stellungnahmen hat Gernhart, konzentriert auf das Geschehen im ostukrainischen Donbass, das Material des Bloggers „The Vineyard Saker“ aufbereitet und in einer Anthologie zusammengefaßt, die vornehmlich die russische Sicht dieser neuen Ost-West-Konfrontation präsentiert. (ob)

Michael Gernhart (Hrsg.): Donbass – Kampf um Noworossija. Authentische Berichte und Korrektive zur westlichen Medienmanipulation, Brienna Verlag, Achenmühle 2014, 342 Seiten, 17,90 Euro