Das nordrhein-westfälische Jagdgesetz zeigt Wirkung – aber leider nicht die gewünschte. Die strenge Verschärfung der Fallenjagd macht die Bejagung von Raubvögeln fast unmöglich. Das führt nun dazu, daß die Jäger ihrer Aufgabe, einen Ausgleich zwischen schwachen Arten und Raubzeug herzustellen, nicht mehr nachkommen. Die Folge davon: Der Prädatorendruck auf Hase, Fasan und Rebhuhn nimmt derart zu, daß ihnen in der Flur kaum Überlebenschancen bleiben. Schon jetzt rücken diese Arten immer näher an Wohngebiete, um Schutz zu suchen. Doch hier warten schon Ratten und Marder ... 

Steht dahinter Naivität oder eine ideologisch motivierte Feindschaft gegenüber der Heimat?

Motor des Fallenverbotes war die kindliche Freude darüber, daß man heute wieder so viele große, stolze Raubvögel in der Natur sieht. Nicht bedacht wurde, daß dies eigentlich ein schlechtes Zeichen ist, weil es bedeutet, daß dem Niederwild die Deckung fehlt. Den rot-grünen „Naturschützern“ ist das entweder nicht bekannt oder egal. Andererseits wird mit Bejagungsplänen großzügig verfahren: Ganze Bestände von Sika- und Muffelwild sind zum Abschuß freigegeben, für Muffelwild sind gar keine Verbreitungsgebiete mehr vorgesehen. Zwar gelten die bisherigen Abschußpläne, diese sind jedoch als „Mindestabschußpläne“ festgesetzt, so daß der Jagddruck auf diese Arten erheblich steigen wird. Ob sich das Muffelwild dauerhaft in dem Bundesland hält, ist demnach fraglich; das Risiko des vollständigen Verschwindens aus den Wäldern Westfalens und des Sauerlandes wird von Rot-Grün billigend in Kauf genommen.

Im Sauerland kam es bereits zu Protesten, als Pläne der Landesregierung öffentlich wurden, die Sikawild-Bestände als „invasive Art“ komplett zu erlegen. Dabei sind die Sikahirsche hier seit vielen Generationen heimisch. Man fragt sich, was hinter dem Amoklauf der „Tierschützer“ steht: Naivität oder eine ideologische Feindschaft gegenüber der Heimat?