© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/15 / 17. Juli 2015

Meldungen

Richard-Wagner-Festspiele beginnen

BAYREUTH. Mit einer Neuinszenierung von „Tristan und Isolde“ unter der Regie von Katharina Wagner beginnen am 25. Juli die diesjährigen Richard-Wagner-Festspiele auf dem Grünen Hügel in Bayreuth. Am Dirigentenpult steht Christian Thielemann. Für das Bühnenbild zeichnen Frank Philipp Schlößmann und Matthias Lippert verantwortlich. Die Partie der Isolde singt die dramatische Sopranistin Evelyn Herlitzius, den Tristan verkörpert der US-amerikanische Heldentenor Stephen Gould. Mit dieser Rolle nach Bayreuth zurückzukehren sei „der Gipfel meiner Laufbahn als Wagnertenor“, sagte Gould in einem Interview mit der aktuellen Ausgabe (7-8/2015) der Zeitschrift Opernglas. Zudem freue er sich darauf, mit der Festspielchefin Katharina Wagner zusammenzuarbeiten. Die Vorstellung am 7. August wird live aus dem Bayreuther Festspielhaus in zahlreiche Kinos übertragen (www.wagner-im-kino.de). Einen Tag später zeigt 3sat um 20.15 Uhr eine Aufzeichnung. Auf dem Spielplan der Festspiele stehen außerdem die Ratten-Inszenierung des „Lohengrin“ von Hans Neuenfels mit Klaus Florian Vogt in der Titelrolle und Annette Dasch als Elsa von Brabant sowie die von Frank Castorf inszenierte Ring-Tetralogie unter der musikalischen Leitung von Kirill Petrenko, der kürzlich zum neuen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker ab 2018 gewählt worden war. Ferner wird sechsmal „Der fliegende Holländer“ gegeben (Regie: Jan Philipp Gloger, Dirigat: Axel Kober). Die Bayreuther Festspiele gehen bis zum 28. August. (tha)

 www.bayreuther-festspiele.de




Gerhard Zwerenz mit 90 Jahren verstorben

BERLIN. Der Schriftsteller Gerhard Zwerenz ist am Montag dieser Woche im Alter von 90 Jahren gestorben. Erst Anfang Juni hatte er noch seinen 90. Geburtstag feiern können (JF 23/15). Der im sächsischen Gablenz geborene, als Soldat im Krieg zur Roten Armee übergelaufene, nach Kriegsgefangenschaft und Studium in Leipzig bei Ernst Bloch 1957 nach West-Berlin übergesiedelte Zwerenz galt über viele Jahre hinweg als einer der wichtigsten Autoren der westdeutschen Linken. Er sei immer in dem Bewußtsein aufgetreten, „ganz sicher auf der richtigen Seite der welthistorischen Konflikte zu stehen“, schrieb die Welt. Der „unermüdliche Querkopf“ (Tagesspiegel) habe stets „gegen soziale Ungerechtigkeit und Kapitalismus“ (Gregor Gysi) gekämpft. Von 1994 bis 1998 gehörte er für die SED-Nachfolgepartei PDS dem Bundestag an. Diese Zeit reflektierte er in dem Buch „Krieg im Glashaus oder der Bundestag als Windmühle“ (2000). Zu Zwerenz’ publizistischem Werk zählen mehr als einhundert Bücher unterschiedlichster Gattungen, Theaterstücke und Hörspiele. (tha)