© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/15 / 07. August 2015

Lesereinspruch

Nicht so übel

Zu: „Grüße aus Wien: Flucht oder Kampf“ von René-Lysander Scheibe (JF 29/15)

Wenngleich wir südliche Nachbarn uns aus der Perspektive unserer norddeutschen Artgenossen durch unzählige Fehler von ihnen unterscheiden mögen, kann es so übel bei uns doch nicht sein. Die nicht unerhebliche Anzahl von Professoren, Lektoren und Studenten an unseren Universtitäten und diversen Institutionen aus dem deutschen Norden spräche doch dafür, daß es ihnen in Österreich gefällt. 

Daß man Touristen in Wien, von woher sie auch kommen mögen, nicht freundlich begegnen würde, kann ich als Einheimischer nicht nachvollziehen. Daß manche unserer Bräuche und Gewohnheiten für andere Leute gewöhnungsbedürftig sein mögen, kann vielleicht nicht ganz in Abrede gestellt werden. Sie sollten aber nicht geeignet sein, jemandes Wohlbefinden zu beeinträchtigen. Was das „hauchdünn“ geklopfte Wiener Schnitzel betrifft, sei Herr Scheibe dahingehend aufgeklärt, daß dünne Schnitzel hierzulande als Ausdruck kulinarischer Qualität gelten. Ich hoffe, daß Herrn Scheibes Wahrnehmung von Wien nicht stellvertretend für die Mehrzahl der „Piefkes“ ist.

Eduard Strauch, Wien