© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/15 / 07. August 2015

Meldungen

Sorge um wachsenden jüdischen Extremismus

JERUSALEM. Zwei Anschläge von jüdischen Extremisten haben vergangene Woche Israel erschüttert. Ein 18 Monate alter Junge starb, als mutmaßliche jüdische Siedler in der Nacht zum Freitag das Haus seiner Familie mit Molotowcocktails in Brand setzten. Einen Tag zuvor wurde eine 16jährige von einem ultraorthodoxen Juden getötet. Der Mann attackierte das Mädchen während einer „Gay Parade“ in Jerusalem, bei der es seine Solidarität mit homosexuellen Freunden zeigen wollte. Der Angreifer verletzte weitere fünf Teilnehmer mit dem Messer. Die Anschläge sind Teil der wachsenden Radikalisierung von ultraorthodoxen und ultranationalistischen Juden. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte die Taten aufs schärfste, und die Chefin der linken Meretz-Partei, Zahava Galon, bezeichnete die Angreifer als „jüdischen IS“. (eh)





Republikaner wollen das Iran-Abkommen kippen

WASHINGTON. Die Mehrheit der Abgeordneten im US-Repräsentantenhaus hat sich für eine Ablehnung des Atom-Deals mit dem Iran ausgesprochen. Das veröffentlichte der republikanische Abgeordnete Peter Roskam am Montag auf seiner Netzseite. 218 Republikaner, von insgesamt 434 Abgeordneten, hätten eine von Roskam im Juli vorgelegte Resolution unterzeichnet. Über die Resolution soll der US-Kongreß bis zum 17. September abstimmen. Im Falle einer Annahme könnte Präsident Barack Obama nicht die Sanktionen gegen Teheran aufheben. Allerdings hat Obama bereits angekündigt, sein Veto gegen die Resolution einzulegen. Das Veto könnte nur noch mit einer Zweidrittelmehrheit überstimmt werden, was als unwahrscheinlich gilt. Denn dafür müßte auch ein Großteil der Demokraten gegen den Präsidenten stimmen. (eh)





Gemeinde rebelliert gegen Asylpakt 

Gabcíkovo. Mit großer Mehrheit haben sich die Wahlberechtigten der slowakischen Gemeinde Gabcíkovo nach Angaben von Radio Slowakei in einem Referendum die Aufnahme von Asylbewerbern aus Österreich abgelehnt. Zuvor hatten sich die Innenminister Österreichs und der Slowakei darauf verständigt, 500 Asylwerber aus dem überfüllten Flüchtlingslager Traiskirchen bei Wien für die Dauer ihres Asylverfahrens in der 5.400-Seelen-Gemeinde unterzubringen. Bei einer Beteiligung von fast 60 Prozent der rund 4.300 stimmberechtigten Bürger sagten 96,7 Prozent „Nein“ zur Aufnahme der Zuwanderer. Das Innenministerium in Preßburg hatte bereits im Vorfeld darauf verwiesen, daß das Referendum für die Regierung nicht bindend sei. Dennoch hofft Bürgermeister Ivan Fenes, daß die Regierung den Willen der Bevölkerung respektiere. (ctw)