Polizeigewerkschaft fordert Grenzkontrollen
BERLIN. Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hat gefordert, wieder Grenzkontrollen einzuführen. „Polizeilich gesehen wäre ein Zurück zu Grenzkontrollen die beste aller Maßnahmen“, sagte Wendt der Passauer Neuen Presse. So könnten Straftäter festgesetzt und Asylbewerber wieder dorthin zurückgeschickt werden, wo sie den Schengen-Raum betreten haben. Wendt verwies auf die Grenzkontrollen während des G7-Gipfels in Bayern. Dort habe die Polizei die Erfahrung gemacht, daß „uns plötzlich Tausende Straftäter ins Netz gegangen sind“. Deutschland dürfe „die Drohung, die Kontrollen wieder einzuführen, in Brüssel nicht ohne weiteres vom Tisch nehmen“, forderte er. (ho)
Kanzleramt verdächtigt „Spiegel“-Redakteur
Berlin. In der Affäre um die Ausspähung des Spiegels durch einen amerikanischen Geheimdienst führt die Spur möglicherweise in die Redaktion des Nachrichtenmagazins. Das Bundeskanzleramt vermutet laut einem Bericht der Bild am Sonntag, daß Journalis-ten vertrauliche Informationen aus der Redaktion des Spiegel an die CIA weitergegeben haben. Das gehe aus einem internen Vermerk des Leiters der Geheimdienstabteilung im Kanzleramt, Günter Heiß, hervor. Laut dem Vermerk könne Heiß sich vorstellen, daß Kollegen der Spiegel-Redakteure möglicherweise Quellen des amerikanischen Geheimdienstes waren. Der Vermerk diente Heiß als Sprechzettel für dessen Aussage vor dem Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestags, das die Geheimdienste beaufsichtigt. Dem Bericht zufolge hatte die CIA Heiß 2011 darüber informiert, daß ein Gruppenleiter seiner Abteilung Dienstgeheimnisse an den Spiegel verrate. Dabei wurden Heiß mehrere Berichte des Spiegel vorgelegt, die sich auf geheime Informationen aus dem Kanzleramt gestützt haben sollen. (ms)
Parteien streitet über Empfang im Landtag
ERFURT. Die Thüringer Grünen haben die Weigerung von Landtagspräsident Christian Carius (CDU), einen Empfang anläßlich der Homosexuellenparade „Christopher Street Day“ zu unterstützen, scharf kritisiert. „Klar muß sein, daß der Thüringer Landtag nicht die inoffizielle Parteizentrale der Thüringer CDU ist“, sagte die gleichstellungspolitische Sprecherin Astrid Rothe-Beinlich (Grüne). Ihre Fraktion werde einen „Regenbogenempfang“ zum Thema „Transsexualität und Transidentität“ ausrichten, kündigte sie an. Unterstützung bekam Carius von der AfD-Landtagsfraktion. „Die Vorhaltungen von Frau Rothe-Beinlich sind völlig absurd. Es gibt nun wirklich drängendere Probleme als einen Regenbogenempfang für Transsexuelle oder den CSD in Thüringen“, sagte die stellvertretende Fraktionschefin, Wiebke Muhsal, die einen „Familienempfang“ forderte. (ho)