© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 34/15 / 14. August 2015

Meldungen

Geschmacksforschung: Die Zukunft ist der Imbiß

Bonn. Seit 15 Jahren ist der Molekulargenetiker Wolfgang Meyerhof am Deutschen Institut für Ernährungsforschung (Potsdam) dem menschlichen Geschmackssinn auf der Spur. Seitdem konnten grundlegende zelluläre und molekulare Mechanismen des Bittergeschmacks erhellt werden, und es ist gelungen, 25 Bitterrezeptorgene zu identifizieren. Unbekannt ist weiterhin, wie der Sauergeschmack funktioniert oder wie Prozesse der Informationsaufnahme und -verarbeitung von der Zunge in die Gehirnareale ablaufen. Zuverlässigere Aussagen glaubt die Geschmacksforschung über die Entwicklung westlicher Ernährungsgewohnheiten treffen zu können: die „Hektik des Alltags“ bedinge, daß dem „Fastfood“ wohl die Zukunft gehöre und Auswirkungen von Fehl­ernährung „weiter zunehmen werden“ (Forschung, 2/15). (dm)

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Stickstoffdioxidwerte seit Jahren zu hoch

Stuttgart. Die EU-Kommission hat ein weiteres Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet, da die Grenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2) nicht eingehalten wurden. Nach wie vor ergriffen die Städte nicht die notwendigen Maßnahmen, und der Bund schwäche die Brüsseler Richtlinie zur Verringerung der Emissionen ab. 2014 wurden NO2-Werte an über der Hälfte der 500 Meßstationen hierzulande überschritten. Die Grenzwerte stehen seit 2005 fest, seit 2010 müssen sie eingehalten werden. Der Straßenverkehr ist hauptursächlich dafür, daß sie in Deutschland seitdem in jedem Jahr überschritten wurden (Naturschutz und Landschaftsplanung, 7/15). (ck)

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Besserer Meeresschutz nicht vor 2020

Wiesbaden. Um Maßnahmen zum besseren Meeresschutz umzusetzen, haben sich die Küstenländer in einem Bund-Länder-Ausschuß Nord- und Ostsee (Blano) unter dem ständigen Vorsitz des Bundesumweltministeriums neu organisiert. Im März legte der Ausschuß einen Maßnahmenkatalog vor, in den im Rahmen einer Bürgerbeteiligung bis zum Herbst noch Verbesserungen einfließen sollen. Der Entwurf reicht von finanziellen Anreizen für umweltfreundliche Schiffe über das Verbot der Einbringung von Kohlenwasserstoffen in sensible Meeresbereiche bis zur Abfallvermeidung als neues Thema in schulischen Lehrplänen. Auch der Unterwasserlärm sei zu reduzieren, ebenso die Beleuchtung von Offshore-Installationen. Wie der Blano-Vorsitzende Jörg Wagner einräumt, könne die Umsetzung des Programms jedoch nicht wie ursprünglich angestrebt bis 2020 erreicht werden (Wasser und Abfall, 6/15). (dg)

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Erkenntnis

„Es gibt fast kaum noch ungeklärte Abwassereinleitungen in der Nähe von Badestränden. Das waren die Hauptquellen von Keimen im Wasser. Wir stellen fest, daß die Verschmutzung des Sandes inzwischen wichtiger für die Badewasserqualität geworden ist.“

Helena Solo-Gabriele, Umweltprofessorin an der Universität Miami