© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/15 / 21. August 2015

Meldungen

DJV kritisiert US-Regeln für Kriegsberichterstatter

Berlin. Journalistenverbände kritisieren ein Handbuch des US-Militärs. Das „Law of War Manual“ sei mit Pressefreiheit nicht zu vereinbaren, teilte der Deutsche Journalisten-Verband mit. So könne das Militär akkreditierten Kriegsberichterstattern den Zugang zu Kriegsorten ebenso untersagen wie das Berichten von nicht näher spezifizierten „sensiblen Informationen“. Für DJV-Chef Michael Konken verstößt „das Pentagon damit eindeutig gegen die Internationale Erklärung der Menschenrechte“. Auch die Reporter ohne Grenzen und das Committee to Protect Journalists (engl. Komitee zum Schutz von Journalisten) meldeten Bedenken gegen das 1.176 Seiten umfassende Werk an. (rg)



Spenden für netzpolitik.org rasant gestiegen

Berlin. Die Spendeneinnahmen des Internetblogs Netzpolitik sind auf 150.000 Euro gestiegen. Drei Wochen nach den gescheiterten Ermittlungen wegen angeblichen Landesverrats hat sich die Affäre damit außerordentlich bezahlt gemacht für die Blogger. Die Spenden des gesamten Jahr 2014 hätten nur 180.000 Euro betragen, sagte Blogbetreiber Markus Beckedahl dem NDR-Magazin Zapp. Er wolle einen Teil des Geldes nutzen, um einen weiteren Redakteur einzustellen, so Beckedahl weiter. Der andere Teil des Geldes solle dazu dienen, die Affäre vollständig aufzuklären. (rg)





Behörden untersagen Berichterstattung zu Asyl

Calden. Journalisten klagen vermehrt über Einschränkungen der Pressefreiheit, wenn es um Asylbewerberheime geht. Ein spektakulärer Fall ist das Lager in Calden (Hessen), in dem 1.000 Personen in Zelten untergebracht sind. Der hessische Oppositionsführer Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD) wollte es besuchen. Zunächst wurde ihm dies auch gestattet. Doch dann untersagte die hessische Landesregierung mitreisenden Journalisten den Zutritt. Die Begründung der schwarz-grünen Landesregierung lautete, sie wolle „Menschen, die geflohen sind, nicht Kameras aussetzen“. Solche Verbote sind kein Einzelfall. Erst im April war JF-Mitarbeiter Billy Six sogar festgenommen worden, nachdem er mit seiner Recherche in einem bayerischen Heim begonnen hatte (JF 20/15). (rg)