© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/15 / 21. August 2015

Kein Geld von „Exzellenzinitiative“: Gescheiterte „Blackness“-Recherchen
Überall rassistische Strukturen
(wm)

Die einstige „Reformuniversität Bremen“ ist auch heute bestrebt, sich an der Spitze des „gesellschaftlichen Fortschritts“ nicht überholen zu lassen. Daher leistet man sich mit Yasemin Karakasoglu eine für „Interkulturalität und Internationalität“ zuständige Konrektorin. Und unter der Ägide der sich mit „Gender und Blackness“ befassenden Sozialwissenschaftlerin Sabine Broeck bildete sich eine „Black Knowledges Research Group“ von Postdoktoranden, die „literarische und visuelle Praxen der Black Diaspora in den deutschen Geistes- und Kulturwissenschaften“ erforschen wollte. Die dafür bei der Exzellenzinitiative beantragten Gelder blieben jedoch nicht wegen der evidenten Marginalität des Projekts aus, da schwarze Forscher in den deutschen Geisteswissenschaften nun einmal eher eine Seltenheit sind, sondern wegen des „diskriminierenden“ Antragstextes, der einen von der US-Bürgerrechtsikone Angela Davis mitgetragenen Proteststurm auslöste (Forschung&Lehre, 6/2015). Trotz der zerknirschten Beteuerung der „Blackness“-Novizen, man habe niemand ausgrenzen und nur „anti-schwarze Gewalt der weißen Vernunft“ entlarven wollen, blieb den öffentlich Eingeschüchterten nur die Selbstauflösung. Und Frau Karakasoglu sicherte deren Kritikern zu, endlich eine Debatte über „rassistische Strukturen“ an der Uni Bremen zu führen. 


 www.forschung-und-lehre.de