© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/15 / 28. August 2015

Meldungen

Kermani: Islam bietet „verheerendes Bild“

KÖLN. Nach Ansicht des muslimischen Schriftstellers und diesjährigen Friedenspreisträgers des Deutschen Buchhandels, Navid Kermani, bietet der Islam gegenwärtig ein „verheerendes und fürchterliches Bild“. Das Kernproblem sei „ein völliger Bruch mit seiner geistigen, spirituellen und ästhetischen Tradition“, sagte der 47jährige Orientalist vergangenen Freitag dem Kölner Stadt-Anzeiger. Kermani nannte es ein Mißverständnis zu glauben, der Islam müsse erst in der Moderne ankommen. Der Fundamentalismus wende sich gerade gegen die Tradition, weil er die 1.400jährige Deutungsgeschichte des Korans ablehne. Die Ausrottung der guten eigenen Tradition in islamischen Ländern sei erschütternd. In gewisser Weise könne man neidisch auf das Christentum sein. Es habe seine Tradition ungleich besser bewahrt als der Islam. Zugleich sprach Kermani von einem Bedeutungsverlust des Christentums in westlichen Gesellschaften. Ein „wesentlicher Grund“ dafür sei, daß die Kirchen „so wenig auf die Form achtgeben, nicht nur, aber gerade auch in den Gottesdiensten“. Wenn sie nur Pflichtritual seien, „bleibt man halt irgendwann weg“. (idea/JF)





Buchhandlungen erhalten Geldpreise 

BERLIN. Der in diesem Jahr erstmals verliehene Deutsche Buchhandlungspreis geht an 108 kleinere, inhabergeführte Buchhandlungen. Sie erhalten in drei Kategorien Geldprämien in Höhe von 7.000, 15.000 oder 25.000 Euro. Der von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) ausgelobte Preis will unabhängige Buchhandlungen auszeichnen, die ein „anspruchsvolles und vielseitiges literarisches Sortiment und/oder ein kulturelles Veranstaltungsprogramm anbieten, innovative Geschäftsmodelle verfolgen beziehungsweise sich im Bereich der Lese- und Literaturförderung für Kinder und Jugendliche engagieren“. Mit dem Preis solle „ein Zeichen für den Erhalt eines flächendeckenden Netzes an Buchhandlungen in Deutschland“ gesetzt werden, erklärte Grütters vorige Woche bei der Bekanntgabe der Nominierungen. „Wir wollen diesen geistigen Refugien Aufmerksamkeit verschaffen und ihre Bedeutung für unsere Kulturlandschaft unterstreichen.“ Von 614 eingereichten Bewerbungen wählte eine Jury 108 Buchhandlungen für die erste Preisverleihung aus. Sie findet am 17. September in Frankfurt am Main statt. (tha)

 www.deutscher-buchhandlungspreis.de





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