© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/15 / 28. August 2015

Meldungen

PC in der Mathestunde: Nur bedingt tauglich

Berlin. Wie eine neue Studie des Ifo-Instituts – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in München belegt, bewirkt der Computer­einsatz im Schulunterricht im Durchschnitt keine besseren Schülerleistungen in Mathematik und den Naturwissenschaften. Die Leistungen stiegen nur, wenn Schüler den PC zur Informationsbeschaffung und Ideensuche nutzten. Nicht jedoch, wenn Computer zum Einüben des Erlernten verwendet wurden; dann nahmen die Leistungen sogar ab. Die Experten gehen davon aus, daß der Computergebrauch zu Übungszwecken Unterrichtszeit verschlingt, die mit traditionellen Lehrmethoden effektiver genutzt worden wäre. Untersucht wurden die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fähigkeiten von über 400.000 Viert- und Achtkläßlern in 50 Ländern im internationalen Schülerleistungstest TIMSS (Leibniz-Journal, 2/15). (ck)

 wgl.de





Wilderer schlachten Elefanten Tansanias ab

Frankfurt. Der Bestand an Elefanten in Tansania ist seit 2009 um 60 Prozent geschrumpft. Nach dem 2014 erhobenen „Great Elephant Census“, dessen Resultat das Ministerium für natürliche Ressourcen und Tourismus nun bekanntgab, leben statt 109.000 (2009) nur noch 43.521 dieser Dickhäuter in Tansania. Umweltminister Lazaro Nyalandu sprach angesichts solcher Verluste von einem „Elefantenschlachthaus“, in das Wilderer den ostafrikanischen Staat verwandelt hätten. Allerdings kann er für zwei Ökosysteme im Norden Tansanias auch wachsende Populationen melden, die neben höheren Reproduktionsraten und Zuwanderung auf verbesserte Wildererbekämpfung zurückgingen (Gorilla. Magazin der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, 2/15). (dg)

 fzs.org





Evolution: Neue Funde von Steinwerkzeugen

Stuttgart. Ein Team der US-Paläoanthropologin Sonia Harmand (Stony Brook University New York) ist am kenianischen Turkana-See auf 149 Steinwerkzeuge gestoßen, deren Alter auf etwa 3,3 Millionen Jahre zu taxieren ist. Diese neuen Funde liefern ein weiteres Argument gegen zwei ins Wanken geratene Forschungsparadigmen der menschlichen Evolutionsgeschichte: daß die Herstellung komplexer Steinwerkzeuge erst mit dem Erscheinen der Gattung Homo vor 2,5 Millionen Jahren einsetzte und daß die Entstehung offener Savannen infolge eines Trockenheit begünstigenden Klimawandels die Entwicklung dieses Werkzeuggebrauchs anstieß (Naturwissenschaftliche Rundschau, 6/15). (hd)

 www.naturwissenschaftliche-rundschau.de





Erkenntnis

„Die Antwort auf diese Frage ist, wie alles in der Wissenschaft, etwas komplexer.“

Demographie-Experte Frank Swiaczny vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung Wiesbaden, zu der Vorstellung, daß junge Menschen Großstädte „cool“ und das Leben auf dem Land fade fänden.