© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/15 / 04. September 2015

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De Maizière mahnt EKD zur Zurückhaltung 

MAGDEBURG. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zu mehr Zurückhaltung in politischen Fragen aufgefordert. Die Kirche solle konkrete Handlungsratschläge an die Politik vermeiden, forderte der Protestant in der vergangenen Woche im Magdeburger Dom, berichtete die Evangelische Nachrichtenagentur idea. Es sei „sehr bequem, anderen von der Predigtkanzel aus zu sagen, wie sie zu handeln haben“, anstatt selbst konkrete Schritte in die Wege zu leiten. „Manchmal ist es nötig, zu kämpfen, und nicht nur zu beten oder demütig zu schweigen“, mahnte de Maizière mit Blick auf die Christenverfolgung durch den „Islamischen Staat“. Der Minister kritisierte die pazifistische Grundausrichtung der EKD. Der Kirche würde „ein bißchen mehr Verantwortung und etwas weniger Gesinnung“ gut tun. „Schier wahnsinnig“ mache ihn die protestantische Neigung, eher abseits zu stehen und konkretes Handeln kritisch zu beäugen. Er gehöre zu den Christen, die sich „zwar fröhlich, aber nicht trompetenhaft“ bekennen. Das Kreuz in seinem Arbeitszimmer sei beruhigend für ihn, da es ihn daran erinnere, daß er bei seiner Arbeit als Politiker „nichts für die Ewigkeit schaffen müsse“. (fl)