© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 38/15 / 11. September 2015

Meldungen

Gauland kritisiert  „Einheitsfront“ 

POTSDAM. Der Fraktionsvorsitzende der AfD im Brandenburger Landtag, Alexander Gauland, hat den übrigen Parteien undemokratisches Verhalten vorgeworfen. Hintergrund ist eine gemeinsame Erklärung der Parlamentarischen Geschäftsführer der Fraktionen von SPD, CDU, Linkspartei und Grünen, in der diese der AfD vorwerfen, mit fremdenfeindlichen Aussagen Ängste zu schüren und „menschenverachtenden Verbrechern vermeintliche Rechtfertigungen für ihre abscheulichen Taten“ zu liefern. Das sei absurd und einem demokratisch gewählten Parlament unwürdig, sagte Gauland der JUNGEN FREIHEIT. Das Ganze erinnere ihn an die DDR. „Man muß dieser schwarz-rot-grünen Einheitsfront schon fast dankbar sein, daß sie ihr undemokratisches Gesicht so deutlich zeigen und uns damit die Möglichkeit geben, deutlich zu machen worin sich die AfD von den Altparteien unterscheidet“, sagte der er. Die AfD sei weder fremdenfeindlich, noch schüre sie Ängste vor Asylbewerbern. Sie wolle die Sorgen und Nöte der Bürger angesichts der momentanen Asylwelle aber auch nicht verschweigen. (krk)





Pegida demonstriert wieder wöchentlich 

DRESDEN. Das Bündnis der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) wird künftig wieder jeden Montag in Dresden demonstrieren. Dies kündigte Initiator Lutz Bachmann an. Nach seinen Angaben beteiligten sich am Montag  etwa 10.000 Menschen an der Demonstration. Die Polizei wollte der JUNGEN FREIHEIT die von Pegida genannten Zahlen nicht bestätigen. Die Polizei erhebe zwar die Teilnehmerzahlen, gebe diese aber nicht mehr an die Öffentlichkeit, sagte eine Sprecherin. In den vergangenen Wochen hatte das seit einem Jahr existierende Demonstrationsbündnis, an dessen Kundgebungen zeitweise mehr als 20.000 Menschen teilgenommen hatten, wechselweise in verschiedenen Städten demonstriert. (ho/krk)





Sarrazin fordert Grenzkontrollen 

OSNABRÜCK. Der ehemalige Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin hat eine schärfere Kontrolle der europäischen Außengrenzen gefordert. „Wenn Sie eine staatliche Grenze nicht überschreiten dürfen, verstößt das in keiner Weise gegen die Menschenwürde“, sagte Sarrazin der Neuen Osnabrücker Zeitung. Es vermindere für Einwanderer den Anreiz, ihre Heimat zu verlassen. Die Sicherung der Grenzen sei stets Voraussetzung für ein prosperierendes Gemeinwesen gewesen. Eine Mitschuld an der Flüchtlingskrise trügen internationale Interventionen. „Ich kenne keinen einzigen militärischen Eingriff des Westens außerhalb Europas seit dem Zweiten Weltkrieg, der nicht zu mehr Unheil führte, als er Segen gebracht hätte“, sagte Sarrazin mit Blick auf den Irak und Libyen. (cop)